Sonntag, 22. Januar 2012

Das Comeback des totgesagten Scharfmachers

Das Comeback des totgesagten Scharfmachers

Der konservative Ex-Abgeordnetenpräsident Newt Gingrich triumphiert bei den Vorwahlen in South Carolina und sieht sich schon als Herausforderer von Barack Obama. Die gemäßigte Parteispitze reagiert entsetzt. Insider befürchten einen Krieg der Republikaner.

Newt Gingrich und seine Frau Callista
Der Mann des Tages lässt sich Zeit. Erst zweieinhalb Stunden nachdem er zum Sieger der republikanischen Vorwahlen im US-Staat South Carolina erklärt wurde, tritt Newt Gingrich endlich vor seine Anhänger. Dutzende von Handy-Kameras richten sich aus dem Publikum auf den 68-Jährigen. Die Fans skandieren lautstark „Newt, Newt, Newt“, als der frühere Präsident des US-Repräsentantenhauses die Bühne besteigt.

Gingrich hebt beide Arme, um die Menge zu beruhigen und quält sich ein kurzes Lächeln heraus. Er wirkt weder gelöst, noch zufrieden über den Erfolg. Seine Augen blitzen aggressiv, wie die eines Kriegers, der gerade eine Schlacht gewonnen hat und es nicht erwarten kann, gleich wieder ins nächste Gefecht zu ziehen.

Gingrich bezeichnet Obama als „Desater-Präsidenten“
Genauso wie er auftritt, spricht Gingrich auch. Seine Siegesrede wird zur offenen Kampfansage gegen seine Feinde. Die sind in Reihenfolge: die „führenden amerikanischen Medien“, die „anti-religiösen Eliten in den USA“ und natürlich Barack Obama, den der Historiker zum „Desaster-Präsidenten“ erklärt: „Wenn der wiedergewählt werden sollte, wäre das für unser Land eine Katastrophe.“

Aus diesem Grund will es Gingrich jetzt allen zeigen: den bösen Medien, den gottlosen Linken und vor allem dem verheerendsten Präsidenten der US-Geschichte. Er werde – so verspricht er – als nächstes Staatsoberhaupt Amerika vor dem Untergang retten: „Dies sind die wichtigsten Präsidentschaftswahlen, die es zu unseren Lebzeiten jemals gab.“

Gingrich wurde bereits abgeschrieben

Gingrich strotzt vor Selbstvertrauen. Ihm ist an diesem Samstag ein Comeback gelungen, das in der amerikanischen Politik seinesgleichen sucht. Vor einer Woche galt der Mann aus dem Südstaat Georgia noch als so gut wie erledigt. In Umfragen lag er zweistellig hinter dem bisherigen Favoriten, Ex-Gouverneur Mitt Romney. „Der soll endlich seinen Hut nehmen und gehen“, unkten einige Republikaner-Strategen-

Doch in den letzten beiden Fernsehdebatten vor den Vorwahlen riss Gingrich das Ruder plötzlich herum. Der Todgesagte präsentierte sich als angriffslustiger Alpha-Mann und glänzte damit bei den Wählern in dem streng-konservativen Südstaat. Als CNN-Moderator John King den dreimal verheirateten Gingrich live vor laufender Kamera auf jüngst geäußerte Vorwürfe von dessen zweiter Frau Marianne ansprach, wonach er sie zu einer „offenen Ehe“ aufgefordert haben soll, bellte dieser zurück: „Ich bin entsetzt darüber, dass CNN diesen Schund zum Gegenstand eines Präsidentschaftsduells macht.“

Der Moderator erntete Buh-Rufe aus dem Saal, der Kandidat stehenden Applaus. „John King hätte Gingrich kein besseres Wahlgeschenk machen können“, meinte anschließend der frühere Berater von Ex-Präsident George W. Bush und Republikaner-Stratege Karl Rove: „Gerade konservative Wähler lieben es, wenn einer ihrer Kandidaten die Medien attackiert. Denn diese sind den meisten viel zu links.“

Gingrich siegt mit deutlichem Vorsprung

Die Taktik zahlte sich aus: Gingrich gewann die Vorwahlen in South Carolina am Samstag mit 40 Prozent. Romney landete mit großem Abstand und nur 28 Prozent auf Platz zwei. Dritter wurde der frühere Senator Rick Santorum (17 Prozent), Vierter der Texas-Abgeordnete Ron Paul (13 Prozent).

Bei seiner Siegesrede inszeniert sich Gingrich schon als künftiger Obama-Gegner. „Ich werde den Präsidenten zu sieben Drei-Stunden-Debatten herausfordern“, kündigte er an und fügte spöttisch hinzu: „Er darf dabei sogar seinen Teleprompter verwenden.“ Der letzte Halbsatz ist eine Anspielung auf Obamas Redenstil. Er liest bei öffentlichen Auftritten fast alle seine Ansprachen vom Bildschirm ab.

Romney spricht von einem „harten Wettbewerb“

Mitt Romney (r.) und seine Frau Ann Romney
Doch bevor er sich mit dem Präsidenten im Fernsehen duellieren kann, muss Gingrich zunächst die republikanische Nominierung fürs Weiße Haus gewinnen. Und bis dahin ist es noch ein weiter Weg. South Carolina war erst die dritte von über 50 Vorwahlen, die bis Ende Juni in den Bundesstaaten und Territorien der USA stattfinden. Ein klarer Favorit ist bisher nicht in Sicht. Der Auftaktsieg in Iowa ging an Santorum, in New Hampshire setzte sich Romney durch und in South Carolina Gingrich.

Das Rennen ist wieder völlig offen

„Dies ist ein harter Wettbewerb und wir haben noch einen sehr langen Weg vor uns“, konstatiert denn auch Romney trocken. Eigentlich hatte der 64-Jährige frühere Gouverneur von Massachusetts, der zum gemäßigten Republikaner-Flügel zählt, auf den entscheidenden Durchbruch in South Carolina gehofft. Damit wäre er der klare Frontrunner im Kandidatenfeld gewesen und hätte die Nominierung bereits zum Greifen nahe gehabt. Jetzt ist das Rennen völlig offen.

Mehrere führende Republikaner, darunter auch South Carolinas populäre Gouverneurin Nikki Haley, hatten Romney bei seiner Kampagne unterstützt und zu Wahlkampfveranstaltungen begleitet – umsonst. Dagegen war Gingrich als radikal-konservativer Einzelkämpfer und Anti-Obama aufgetreten und hatte seinen Sieg ohne jede Hilfe von oben geschafft.

Parteikollegen über Gingrich: „Er überschätzt sich völlig“

Die gemäßigte republikanische Spitze zeigt sich entsetzt. Denn der machthungrige und streitsüchtige Gingrich gilt in der eigenen „Grand Old Party“ als undisziplinierter Scharfmacher. „Er überschätzt sich völlig, will stets im Mittelpunkt stehen“, klagt etwa der Republikaner-Abgeordnete Peter King: „Er besitzt weder die Kraft, noch die Fähigkeit, sich zu kontrollieren.“

Gingrich: „Kannibalismus gehört zum Geschäft“

Gingrich hat Politik schon immer als Kampfsport verstanden. Als er 1978 erstmals zum Kongressabgeordneten gewählt wurde, bläute er dem republikanischem Parteinachwuchs ein, mit politischen Feinden kurzen Prozess zu machen: „Das große Problem der Republikaner ist, dass wir Euch nicht dazu ermutigen, so richtig gemein zu sein“, klagte er: „Kannibalismus gehört zum Geschäft.“

Wie Gingrich sich politische Vernichtungsschlachten vorstellt, demonstrierte er in den 1990er-Jahren: Er führte eine republikanische Wählerrevolution an, die die 40-Jährige demokratische Herrschaft im US-Abgeordnetenhaus beendete. Er drehte dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton in einem erbitterten Haushaltsstreit den Geldhahn ab und erzwang die kurzzeitige Schließung der US-Regierung. Mit einem Schlag sah er sich neben dem Präsidenten als einflussreichster Mann der USA.

„Gingrich dämonisiert jeden, der ihm im Weg ist“

Gingrich hatte Macht, doch populär war er nie. Selbst enge Parteifreunde beklagten sich immer wieder über den herablassenden Ton, mit dem der Ex-Universitätsprofessor seine Kollegen belehrte: „Er hält sich für schlauer, als alle anderen“, meint der frühere Republikaner-Abgeordnete Mickey Edwards. „Ein furchtbarer Mensch“, ergänzt Ex-Parlamentarier Joe Scarborough, der seinerzeit mit Gingrich im Kongress saß: „Er dämonisiert jeden, der ihm im Weg ist.“

Die eigene Hybris wurde für Gingrich schließlich zum Bumerang. Er verstrickte sich in eine Steuer- und Spendenaffäre, wurde vom Kongress als erster Abgeordnetenpräsident überhaupt öffentlich gerügt und zu einer Geldstrafe von 300 000 Dollar verurteilt. Als die Republikaner bei den Kongresswahlen 1998 fünf Sitze verloren, musste ihr Anführer seinen Hut nehmen. Seitdem schreibt er Bücher, dreht Dokumentarfilme und stand bis zu seiner Kandidatur als Kommentator beim konservativen TV-Nachrichtenkanal Fox News unter Vertrag.

Obama liegt in Umfragen vor Gingrich

Auch bei Amerikas Wählern ist Newt Gingrich nicht gerade populär. Nur 17 Prozent haben eine gute Meinung von ihm, sechs von zehn Amerikanern lehnen ihn dagegen als politische Führungsfigur ab. Bei Präsidentschaftswahlen würde er Obama mit 39 zu 50 Prozent unterliegen. Für Obamas Wahlkampfstrategen wäre Gingrich damit ein „Traumgegner“, der leicht zu besiegen ist. Viele Republikaner dagegen betrachten ihn eher als Albtraum.

„Gingrich kann nur bei den Fundamentalisten an der Parteibasis punkten, jedoch weder bei gemäßigten Republikanern, noch bei unabhängigen Wählern in der Mitte“, meint etwa Steve Schmidt, der vor vier Jahren Wahlkampfmanager des Kandidaten-Duos John McCain und Sarah Palin war: „Damit ist er als Präsidentschaftskandidat völlig ungeeignet.“

Gingrich hat bereits Florida im Visier
Gingrich lässt sich durch die Warnungen aus eigenen Reihen nicht beeindrucken. Im Gegenteil: Er mobilisiert seine Anhänger bereits für die nächsten Vorwahlen am 31. Januar in Florida „Ich brauche jetzt jede einzelne Stimme“, appelliert er, „und ich brauche sie in jedem einzelnen Staat.“

Republikaner-Stratege Schmidt schwant bereits Übles: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Republikaner-Führung zum offenen Krieg gegen Newt Gingrich bläst. Und wenn er auch noch in Florida gewinnen sollte, wird sie wahrscheinlich in helle Panik verfallen.“

Gingrich zwingt Romney in den Zweikampf

Gingrich zwingt Romney in den Zweikampf



Es ist ein Triumph für Newt Gingrich: Er gewinnt die republikanischen Vorwahlen in South Carolina, lässt Favorit Romney mehr als 12 Prozentpunkte hinter sich. Plötzlich ist das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur völlig offen. Es könnte ein langer Zweikampf werden.


Beinahe kommt es in allerletzter Minute noch zum ungeplanten Showdown. Zum potentiellen Zusammenstoß, auf unsicherem Terrain, fernab der TV-Studios und Debattenhallen.

Dieses Territorium ist "Tommy's Country Ham House", ein Coffeeshop in Greenville, South Carolina. Kein Kandidat kommt daran vorbei, der Laden ist ein Wallfahrtsort für Wahlkämpfer. "Der Weg ins Weiße Haus", weiß die Lokalpostille "Taylors-Wade Hampton Patch", "führt durchs Ham House." Das wissen auch Newt Gingrich und Mitt Romney. Also sorgen sie dafür, dass sie "Tommy's" am Samstag schnell noch besuchen, Stunden nur vor Schließung der Wahllokale.


Dummerweise haben ihre Vorhuttruppen dafür die identische Uhrzeit avisiert: 10.45 Uhr.

Und so drängen sich bei "Tommy's" Hunderte Anhänger beider Seiten und scheinbar ebenso viele Reporter, in froher Erwartung eines Eklats zwischen den Rivalen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur. "We want Mitt!", skandieren die einen. "Newt! Newt!", brüllen die anderen. High Noon im Ham House.

Wo ist Mitt?

Doch Romney macht einen Rückzieher. Er erscheint schon um 10 Uhr, hält eine fahrige Rede ohne Mikrofon, die keiner hören kann, und verschwindet dann schnell wieder, um Gingrich ja nicht über den Weg zu laufen. Der kommt um Punkt 10.45 Uhr, schnappt sich das Mikrofon und fragt frech: "Wo ist Mitt?" Wo ist Mitt? Diese Frage stellen sich bald auch noch andere. Die Szene im Ham House ist nicht nur bezeichnend für diese Vorwahl, bei der in den letzten Tagen nichts lief, wie es eigentlich laufen sollte. Sie ist vor allem auch ein Omen für das Ergebnis am Samstagabend.

Als die Wahllokale schließen, brauchen die TV-Networks nur Sekunden, um den Ex-Sprecher des US-Repräsentantenhauses zum Gewinner der Vorwahl von South Carolina auszurufen. Nichts ist unmöglich: Der Bibelstaat erhebt den seitenspringenden, doppelt geschiedenen, demagogischen Rebell Gingrich zum Sieger über den aalglatten Multi-Millionär Romney. Je länger die Nacht dauert, desto klarer wird das. Am Ende hängt Gingrich den Rivalen mit rund 40 zu 28 Prozent ab - ein vernichtender Schlag der Rechtsaußen-Basis gegen die Romney-treue Parteispitze.


Langer Weg statt Durchmarsch

Drei Staaten, drei Sieger: Rick Santorum (Iowa), Mitt Romney (New Hampshire), Newt Gingrich (South Carolina). Plötzlich ist wieder alles offen. Dabei sollte es ein Durchmarsch für Romney werden, so hatten es sich zumindest dessen Strategen erhofft. Den Kontrahenten sollte noch vor Florida - Vorwahl am 31. Januar - die Puste ausgehen. Daraus ist nichts geworden. "Wir haben einen laaaangen Weg vor uns", sagt nun ein reichlich zerknitterter Romney.

Gingrich dagegen: im Rampenlicht. Ein Mann, der im Sommer schon abgeschrieben schien, dessen Wahlkampfteam implodierte. Der sich im Herbst zurückarbeitete, bis an die Spitze. Und kurz vor dem Iowa-Caucus erneut zerlegt wurde - unter anderem durch die Kampagne eines Romney ergebenen "Super-PAC's", einer mächtigen Spendergruppe.

Doch in South Carolina haben die Basis-Fundamentalisten dem Partei-Establishment eine schallende Ohrfeige verpasst: Sie wollen Romney nicht. Was sie wollen, ist einer, der auf den Putz haut, poltert - und Rechtsaußen nicht scheut. Wie Gingrich denn vorhabe, "Obama die Nase blutig zu schlagen", erkundigte sich ein Wähler am Mittwoch beim Kandidaten. "Ich will nicht seine Nase blutig schlagen", antwortete Gingrich, ohne die Miene zu verziehen. "Ich will ihn K.o. schlagen."

Gingrich spricht niedere Instinkte an. Er keilt gegen Medien, wenn kritische Fragen gestellt werden, und gegen die "Eliten in Washington und New York". Er dämonisiert Arme. Er flirtet mit Rassismus. Er sendet Codewörter nach rechts. Schwarze sollten sich um Jobs kümmern statt um Essensmarken, sagt er. Darin steckt untergründig viel, das er gar nicht erst aussprechen muss - und das die Vorurteile so vieler Weißer bestätigt.

"Jetzt ziehen wir nach Florida"

"Ich artikuliere", triumphiert er in seiner Siegesrede am Samstagabend, "die tiefsten Werte des amerikanischen Volks." MSNBC-Moderator Chris Matthews sagt: "Er trifft alle erogenen Zonen." Gingrich ist die Sarah Palin von 2012 - nur zungenfertiger und belesener. Sein Publikum reagiert genauso, wie auch Palins Publikum reagierte, bis hin zu den patriotischen Sprechchören: "USA! USA! USA!" Das ist die Stimmung bei Gingrichs Anhängern am Samstagabend, in einem Hotel-Ballsaal in South Carolinas Hauptstadt Columbia.

"Dies ist der wichtigste Wahlkampf zu unseren Lebzeiten", deklamiert Gingrich, ein alle vier Jahre beliebter Mobilisierungsslogan, mit dem auch Palin 2008 die Massen aufpeitschte. "Jetzt ziehen wir nach Florida - und darüber hinaus." Dieses Szenario wollte Mitt Romney vermeiden. Unbedingt. Trotzdem muss er sich an diesem Abend auf seiner Wahlparty mühen, wie ein Sieger zu reden. Eine "großartige Nacht" sei das, sagt er, "danke, vielen Dank". Seine Worte suchen die bitterböse Schlappe zu verdecken, doch in seinem Gesicht zeichnet sie sich unbarmherzig ab: Tiefe Augenringe, aufgesetztes Lächeln. Seine Leute animieren die Anhänger jetzt zu einer La-Ola-Welle.

Es ist ein tiefer Fall. Vor wenigen Tagen noch lag der als moderat geltende Ex-Massachusetts-Gouverneur zweistellig vor Gingrich. Jetzt ist es genau umgekehrt. Romney ist daran nicht unschuldig. Bei zwei TV-Debatten in South Carolina ist er aus der Spur geraten. Er verhedderte sich in der Diskussion um seine Einkommensverhältnisse, die er erst im April offenlegen will; er geriet zunehmend in die Defensive wegen seiner Vergangenheit bei der Investmentfirma Bain Capital. Gingrich ist es, der Romney in dieser Sache seit zwei Wochen vor sich hertreibt. Und Romney lässt sich treiben.

Romney knöpft sich Gingrich vor

Die Quittung hat er jetzt bekommen. Wie groß der Ärger des einst so siegessicheren Mannes ist, zeigt sich, nachdem er seine Niederlage in dem Südstaat eingestanden hat. Romney knöpft sich Gingrich vor. Er tut das, indem er ihn auf eine Stufe mit Präsident Obama stellt - die Höchststrafe für Republikaner.

Obama habe weder Erfahrung in der Geschäftswelt noch in einem US-Staat, sagt also Romney, der Geschäftsmann und Ex-Gouverneur. "Und unsere Partei kann nicht zum Sieg geführt werden von einem, der ebenfalls keine Erfahrung hat in Business und Staat." Obama habe die Nation gespalten, führe einen Klassenkrieg und attackiere den freien Markt. "Wir können diesen Präsidenten nicht schlagen mit einem, der bei diesem Anschlag auf das freie Unternehmertum mitgewirkt hat." Das geht voll gegen Gingrich. Wer seinen Erfolg als Geschäftsmann attackiere, sagt Romney, der attackiere die Träume der Menschen auf eine bessere Zukunft.


Als Romney durch ist mit seiner Rede in Columbia, drehen sie bei Gingrich um die Ecke die Musik auf. "Another One Bites the Dust" von Queen schallt durch den stickigen Raum - zu Deutsch: Der nächste beißt ins Gras. Leicht denkbar, gegen wen wiederum das jetzt geht.


Jedenfalls nicht gegen Rick Santorum. Der Hardcore-Katholik, der sich mit Gingrich einen Kampf um die Stimmen der Konservativen in South Carolina geliefert hat und nun mit 17 Prozent vor Ron Paul gelandet ist, wird auf der Wahlparty des Siegers mit ausschließlich freundlichen Worten bedacht: Santorum habe "enorme Courage" gezeigt, lobt Gingrich. "VP! VP!", rufen da die Leute. VP steht für Vizepräsident, für ein Team Gingrich-Santorum gegen Obama und Vize Joe Biden. Soweit aber ist es noch lange nicht.

Klar ist seit Samstagabend nur: Die US-Vorwahlen haben sich zum Zweikampf gewandelt. Romney oder Gingrich - das ist jetzt die Frage. Santorum kann Gingrich die Rolle des Anti-Romney kaum mehr streitig machen. Einen Beleg dafür liefern in South Carolina ausgerechnet die Evangelikalen, deren über hundert diverse Anführer Santorum kurz vor der Wahl noch wärmstens empfohlen hatten. Gewirkt hat das nicht. Santorum holt in dieser Gruppe nur knapp 20, Gingrich aber gut 40 Prozent.

Montag, 9. Januar 2012

Götze spricht von Vertragsverlängerung

Götze spricht von Vertragsverlängerung


BVB-Profi Götze: "Das Gesamtpaket ist einfach überragend"

Neustädter zum FC Schalke

[11.36 Uhr] Nach Informationen des "kicker" ist der Wechsel von Borussia Mönchengladbachs Roman Neustädter zu Schalke 04 bereits perfekt. Demnach soll der Gladbacher Mittelfeldspieler im Sommer einen Vierjahresvertrag in Gelsenkirchen unterschreiben.

BVB-Star Götze spricht von Verlängerung

[10.42 Uhr] Gute Nachrichten für die Fans von Borussia Dortmund: Jungstar Mario Götze spielt offenbar mit dem Gedanken, noch länger beim BVB zu bleiben. "Ja, klar kann ich mir vorstellen, noch einmal in Dortmund zu verlängern! Ich habe immer betont, wie wohl ich mich hier fühle", sagte der 19-Jährige der "Bild"-Zeitung.


Der Nationalspieler hat beim Deutschen Meister noch einen Vertrag bis 2014. "Hier habe ich meine Familie und meine Freunde. Und das Gesamtpaket Borussia Dortmund mit dem Trainer und der Mannschaft ist einfach überragend", wird Götze zitiert.

Der Mittelfeldspieler bekommt in der kommenden Saison Gesellschaft von 17,5-Millionen-Euro-Zugang Marco Reus. "Ich kann's kaum abwarten, mit ihm zusammen zu spielen", sagte Götze.


Olic kann sich Verbleib in München vorstellen

[10.31 Uhr] Ivica Olic bleibt dem FC Bayern möglicherweise doch über das Saisonende hinaus erhalten. Sportdirektor Christian Nerlinger lobte den Kroaten bei Sport 1: "Olic ist nach langer Verletzungspause zurückgekommen, ich habe volles Vertrauen in ihn."


Auch Trainer Jupp Heynckes schätzt die Qualitäten des Angreifers: "Ich weiß, dass der Spieler etwas hat, was nicht jeder hat: eine kämpferische Einstellung."

Olic selbst, dessen Vertrag am 30. Juni ausläuft, sagte: "Ich habe mit den Bossen noch nicht gesprochen. Bis zum Sommer werde ich für meinen Platz kämpfen. Ich kann mir sehr gut vorstellen zu bleiben, denn ich bin sehr glücklich hier."

Doris Schröder-Köpf will in den Landtag

Doris Schröder-Köpf will in den Landtag

Doris Schröder-Köpf: Vorstellung in den Ortsverbänden
Doris Schröder-Köpf strebt eine politische Karriere an. Sie will 2013 für die SPD in den niedersächsischen Landtag einziehen. Bevor sie sich zur Wahl stellen kann, muss sie allerdings noch eine parteiinterne Hürde nehmen.

Oldenburg/Hannover - Aufsehenerregende Kandidatur für den Landtag in Niedersachsen: Doris Schröder-Köpf will nach Informationen der Oldenburger "Nordwest-Zeitung" bei der Parlamentswahl 2013 für die SPD in Hannover antreten. Die Ehefrau von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder will sich um ein Mandat bewerben. Das bestätigte Hannovers Bezirkschef Stefan Schostok der Zeitung. Bisher war die 48-Jährige in der niedersächsischen Landespolitik noch nicht politisch aktiv.

Laut "Bild"-Zeitung will sie als SPD-Direktkandidatin den Wahlkreis 24 (Hannover-Döhren) erobern, der bisher von der CDU gehalten wird. 2008 hatte die SPD dort nur 32 Prozent der Erststimmen erzielt, der CDU-Kandidat 42 Prozent. Schröder-Köpf müsse sich aber zunächst in einem internen Duell gegen die bisherige Landtagsabgeordnete Sigrid Leuschner durchsetzen, so Schostok gegenüber der "Nordwest-Zeitung". Leuschner sitzt seit 1994 für die SPD im Landtag. Die beiden Kandidatinnen hätten bereits begonnen, sich in den Ortsverbänden vorzustellen.


Laut Schostock hat sich Schröder-Köpf vergangene Woche im Ortsverein Kleefeld den Mitgliedern als Kandidatin vorgestellt. Eine Entscheidung werde frühestens Ende März fallen. Die Gattin des Ex-Bundeskanzlers habe sich selbst zu der Kandidatur entschlossen. "Das war keine Sache von oben", sagte der SPD-Bezirkschef.

Vor fünf Jahren sei Schröder-Köpf einmal gefragt worden, ob sie nicht kandidieren wolle. "Damals hatte sie abgelehnt wegen der Kinder", sagte Schostok. Schröder-Köpf wolle sich "aus Respekt vor der Basis" zunächst nur "intern" vorstellen, machte der SPD-Abgeordnete klar. Vor der Presse wolle sie sich zunächst nicht äußern, fügte er hinzu.

Der Landtag wird im Januar nächsten Jahres gewählt. Die frühere Journalistin Schröder-Köpf ist seit 1997 mit Schröder verheiratet. Sie gehört seit einem Jahr zum Aufsichtsrat von Karstadt.