Sonntag, 30. Oktober 2011

Millionen Amerikaner ohne Strom

Millionen Amerikaner ohne Strom




Gesperrte Straßen, verspätete Flugzeuge und Züge: Millionen US-Bürger sind an der Ostküste von einem Schneesturm überrascht worden. Drei Menschen kamen bereits ums Leben. Mehrere Bundesstaaten haben den Notstand ausgerufen.


New York - So früh wurde die Ostküste der USA seit Jahrzehnten nicht von einem Schneesturm heimgesucht: Über 2,2 Millionen Menschen sind zwischen Maryland und Massachusetts ohne Strom. Nach Angaben der Versorger werden sie noch bis Mittwoch ohne Elektrizität sein. Allein im Raum New York sind mehr als 1,3 Millionen Kunden ohne Strom - wobei "ein Kunde" zuweilen ein ganzer Wohnblock mit Dutzenden oder gar Hunderten Haushalten ist.

Drei Menschen starben nach CNN-Angaben. In Temple in Pennsylvania wurde ein 84-Jähriger in seinem Haus von einem Baum erschlagen, der die Schneelast nicht mehr tragen konnte und durch das Dach brach. In Hebron in Connecticut starb ein Mann in seinem Auto. In Springfield, Massachusetts, starb ein Mann an einem Stromschlag, als er eine Polizeiabsperrung ignorierte und an heruntergerissene Starkstromkabel geriet.


Auf den New Yorker Airports hatten Flüge bis zu 75 Minuten Verspätung. Am Flughafen John F. Kennedy mussten die Reisenden sechs Stunden und mehr Verspätung in Kauf nehmen. Andere Airports schlossen ganz - darunter der internationale Flughafen Newark. Auch die U-Bahnen fuhren unregelmäßig.

Es kam auch zu etlichen Zugausfällen in der Region. An einigen Orten erwarteten die Meteorologen bis zum Sonntag bis zu 25 Zentimeter Schnee. "Das ist sehr, sehr ungewöhnlich", sagte John LaCorte vom Nationalen Wetterdienst in State College, Pennsylvania. Zuletzt wurde in dem US-Staat 1972 ein größerer Schneesturm so früh im Herbst verzeichnet, wie LaCorte sagte. "Das wird sehr gefährlich."

Auf einer Linie zwischen Washington über Philadelphia und New York bis Boston und darüber hinaus sieht es eher nach Weihnachten als nach Halloween aus. In einigen Orten gab es 15 Zentimeter Schnee. Auch im Central Park in New York fielen bis zum Nachmittag etwa drei Zentimeter Schnee.

In New Jersey und anderen Bundesstaaten wurde der Notstand wegen des Stromausfalls ausgerufen. Die Elektrizitätsfirmen ließen Techniker aus anderen Staaten kommen, um die Leitungen zu reparieren.


Es wurde erwartet, dass der Sturm noch schlimmer wird, wenn er weiter nach Norden zieht. Der stärkste Schneefall wurde für Sonntag vorhergesagt. An der Küste wurde mit Windgeschwindigkeiten bis zu 80 Kilometern in der Stunde gerechnet. "Das ist eher wie im Februar", sagte Vaccaro.

Viele Wetterstationen verzeichneten Rekordwerte. Schnee im Oktober ist in der Region ungewöhnlich. Im New Yorker Central Park hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1869 erst zweimal im Oktober geschneit - aber noch nie so viel wie jetzt beim dritten Mal.

Drei Tote durch Schneechaos in den USA

Drei Tote durch Schneechaos in den USA

Eine Fahrzeug im US-Bundesstaat New York wird von einem unter den Schneemassen umgestürzten Baum befreit

Ein Schneesturm legt den Nordosten der USA lahm. Flüge fallen aus, bis zu 2,3 Millionen Haushalte bekommen keinen Strom – auch die Demonstranten auf der Wall Street ziehen sich in ihre Zelte zurück. Doch das Gröbste steht noch bevor.

Ein überraschend früher und starker Wintereinbruch mit Schnee und Eis im Nordosten der USA hat am Samstag für Chaos im Flugverkehr und zu massiven Stromausfällen geführt. In 2,3 Millionen Haushalten und Geschäften fiel der Strom aus. An den internationalen Flughäfen in New York warteten Tausende von Menschen auf ihre verspäteten Flüge, in Newark im Bundesstaat New Jersey wurde der Flughafen komplett geschlossen. Auch auf den Straßen und Autobahnen herrschten teilweise chaotische Zustände, Bäume und Strommasten stürzten um. Es kam auch zu etlichen Zugausfällen in der Region. In insgesamt zwölf Bundesstaaten gab es eine offizielle Wintersturmwarnung.

Am meisten von den Stromausfällen betroffen war der Bundesstaat Connecticut. Gouverneur Dannel Malloy schätzte, dass bis Sonntag bis zu 550 000 Haushalte ohne Strom sein würden. „Wer keinen Strom hat, muss damit rechnen, dass er auch längere Zeit keinen Strom haben wird“, sagte er. Eine halbe Million Kunden waren es in New Jersey, darunter auch Gouverneur Chris Christie, der den Notstand in seinem Staat ausrief. Die Elektrizitätsfirmen ließen Techniker aus anderen Staaten kommen, um die Leitungen zu reparieren. In Pennsylvania wurde die Zahl der Haushalte ohne Strom auf knapp 380 000 geschätzt. Allein in der Metropolregion Philadelphia hätten 160 000 Kunden ohne Elektrizität auskommen müssen.



Mehr als 30 Zentimeter Neuschnee

In einigen Orten gab es 15 Zentimeter Schnee. Auch im Central Park in New York fielen bis zum Nachmittag etwa drei Zentimeter Schnee – laut CBS war das der größte Schneefall im Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1869. Die Demonstranten von „Occupy Wall Street“ verschanzten sich in ihren Zelten. Am stärksten betroffen waren jedoch Gebiete im Landesinneren, vor allem im Osten des Staates Pennsylvania, wie ein Sprecher des Wetterdienstes, Chris Vaccaro, mitteilte. An der Küste wurde mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern in der Stunde gerechnet. „Das ist eher wie im Februar“, sagte Vaccaro.

Der verfrühte Schneesturm sollte nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes bis Sonntag über weite Teile des Nordostens ziehen. Städte wie Allentown in Pennsylvania oder Worcester in Massachusetts mussten nach Angaben des TV-Senders „The Weather Channel“ gar mit mehr als 30 Zentimetern Schnee rechnen. Damit könnte der Sturm einen neuen Rekord für Oktober aufstellen. „Das ist sehr, sehr ungewöhnlich“, sagte John LaCorte vom Nationalen Wetterdienst in State College, Pennsylvania. Zuletzt wurde in dem US-Staat 1972 ein größerer Schneesturm so früh im Herbst verzeichnet, wie LaCorte sagte. „Das wird sehr gefährlich.“


Bereits drei Tote

Bislang hat der Schneesturm mindestens drei Menschen das Leben gekostet. In Pennsylvania kam ein 84-jähriger Mann ums Leben, als ein schneebeladener Baum auf sein Haus stürzte. In Connecticut wurde eine Person bei einem Verkehrsunfall getötet, der auf die Straßenverhältnisse zurückgeführt wurde. In Massachusetts wurde ein 20-Jähiger durch eine herabgestürzte Stromleitung getötet. Es wurde erwartet, dass der Sturm noch schlimmer wird, wenn er weiter nach Norden zieht. Der stärkste Schneefall wurde für Sonntag vorhergesagt.

Die betroffene Region wird nur sehr selten schon im Oktober von Winterwetter mit Minusgraden heimgesucht – in der Regel schneit es dort erstmals im Dezember. Bis Anfang November herrscht häufig der berühmte „Indian Summer“ mit sommerlichen Temperaturen und einer romantischen Laubfärbung. Touristen aus aller Welt machen deshalb zu dieser Zeit des Jahres im Nordosten der USA Urlaub. Der Schnee wird aber laut der Wettervorhersage ganz schnell wieder verschwunden sein – für die Wochenmitte werden wieder Temperaturen im zweistelligen Bereich erwartet.