Montag, 26. Dezember 2011

Anonymous hackt Website von US-Sicherheitsfirma

Anonymous hackt Website von US-Sicherheitsfirma


Die Online-Guerilla Anonymous hat offenbar Tausende Kreditkartendaten von Kunden der US-Sicherheitsberatungsfirma Stratfor gestohlen. Sie will eine Million Dollar als Weihnachtsspenden umverteilen. Außerdem soll der mutmaßliche WikiLeaks-Informant Manning in einem schicken Restaurant essen dürfen.


London - "MERRY LULZXMAS!! h0h0h0h0h0", "Wie gefällt euch Lulzxmas bislang?", "Freut ihr euch über die epische Verunstaltung und Zerstörung der Stratfor-Website?", so beginnt das jüngste Bekennerschreiben der Online-Aktivisten Anonymous. Die Gruppe hat am Sonntag offenbar den Server des in den USA ansässigen Sicherheitsberatungsinstituts Stratfor gehackt und eine große Zahl an E-Mail- und Kreditkartendaten gestohlen. "Lulz" kommt von der Abkürzung "lol" (laughing out loud - laut lachen) und steht für die anarchische Grundmotivation von Anonymous.


Einer der Anonymous-Hacker vermeldete über den Kurznachrichtendienst Twitter, die Zugangsdaten für 90.000 Kreditkarten seien geknackt worden. So sei es möglich gewesen, von diesen Karten unfreiwillige Überweisungen im Gesamtumfang von mehr als einer Million Dollar zu tätigen - das Geld sei in Form von Weihnachtsspenden verschenkt worden, teilten die Hacker mit.


Zum Beweis veröffentlichten sie mutmaßliche Online-Überweisungen - so wurden offenbar von dem Konto eines Regierungsmitarbeiters, der für das Homeland Security Department arbeitet, 180 Dollar an das Rote Kreuz überwiesen. Aufgelistet sind der volle Name, Privat- und E-Mail-Adresse sowie die Steuernummer. Auf einem anderen Beleg steht der Name eines langjährigen Mitarbeiters einer texanischen Bankabteilung, der kürzlich in Rente gegangen ist. Der Mann bestätigte laut Nachrichtenagentur AP, er habe am Freitag gemerkt, dass 700 Dollar von seinem Konto abgebucht worden sind - insgesamt seien fünf Überweisungen an Nichtregierungs- und Charity-Organisationen wie Care und Save the Children getätigt worden.

Laut Bekennerschreiben hat die Gruppe Tausende Kreditkartendaten, Passwörter und Privatadressen gestohlen - viele weitere Überweisungen sollen in den nächsten Tagen folgen. Das Pikante: Die Kundenliste von Stratfor ist streng geheim. Per Twitter veröffentlichte Anonymous einen Link, der nach ihrer Darstellung die Kundenliste anzeigt - dazu zählen laut AP das US-Militär, das Polizeidezernat in Miami, Banken, Medienunternehmen wie MSNBC sowie Internetfirmen wie Apple und Microsoft. Die Firmen wollten sich bislang nicht zu dem mutmaßlichen Angriff äußern.



Die Daten waren laut Anonymous nicht verschlüsselt

Für Stratfor könnte die Aktion ein unangenehmes Nachspiel haben, bietet die Firma mit Hauptsitz in Texas laut eigener Aussage ihren Kunden doch politische, ökonomische und militärische Beratung und Analysen an - mit dem Ziel, deren Risiko zu reduzieren. Doch die Stratfor-Daten waren laut Anonymous leicht zugänglich, weil sie nicht verschlüsselt waren. "Nicht mehr so geheim und privat?", verspottet Anonymous die Sicherheitsagentur in ihrem Schreiben.

Die Stratfor-Website wurde zunächst gesperrt. Nachdem sie am frühen Sonntagabend gar nicht aufzurufen war, ist dort später am Abend zu lesen: "Die Seite wird derzeit gewartet. Bitte versuchen Sie es bald noch einmal." Das Unternehmen teilte in einer E-Mail mit, der Server sei abgeschaltet worden, nachdem die Firma erfahren habe, dass die Webseite gehackt worden sei. "Wir haben Gründe anzunehmen, dass Namen unserer Kunden auf anderen Web-Seiten auftauchen", heißt es in der E-Mail, die laut AP von Firmenchef George Friedman unterschrieben wurde.


Die Web-Guerilla, die in der Vergangenheit bereits Firmen wie MasterCard, Visa sowie die Sekte Scientology angegriffen hat, hatte kürzlich bereits mit Stratfor zu tun: Die Sicherheitsberatungsfirma hatte Anfang Oktober ein Video veröffentlicht - darin: Ein maskiertes mutmaßliches Anonymous-Mitglied, das mit der Veröffentlichung der Machenschaften eines der mächtigsten und brutalsten Drogenkartelle Mexikos, Los Zetas, droht, wenn einer seiner Kollege nicht freigelassen werde. Stratfor warnte daraufhin, die Zetas könnten als nächstes zum Gegenschlag gegen Anonymous ausholen.


Bradley Manning soll in den nächsten Stunden ein gutes Essen bekommen

Als Grund für ihre Weihnachtsaktion nennen die Hacker auch die Haft der mutmaßlichen WikiLeaks-Quelle Bradley Manning: "Während die Reichen und Mächtigen sich an ihren gutbürgerlichen Geschenken und verschwenderischen Mahlzeiten erfreuen, hat unser Kamerad Bradley Manning in der Haft keine so gute Zeit", so die Internetaktivisten in ihrem Bekennerschreiben.

Derzeit wird im Rahmen eines Prozesses entschieden, ob der US-Soldat Manning vor ein Kriegsgericht kommt. Er soll geheimes Videomaterial und interne Berichte von US-Botschaften an die Web-Plattform WikiLeaks weitergegeben haben. Anonymous fordert nun: "Wir wollen, dass Bradley Manning an diesem Lulzxmas ein köstliches Essen bekommt. Wir wollen, dass er draußen in einem schicken Restaurant seiner Wahl essen kann, und wir wollen, dass dieses in weniger als fünf Stunden passiert."

Gabriel gegen Rücktritt von Wulff

Gabriel gegen Rücktritt von Wulff



SPD-Chef Gabriel hat sich dafür ausgesprochen, Bundespräsident Christian Wulff im Amt zu halten. Er befürchtet, dass Deutschland in eine schwere Krise schlittern könnte, wenn schon wieder ein Staatsoberhaupt den Hut nimmt. Gleichzeitig fordert er eine „rückhaltlose Aufklärung“.



Es wäre verheerend und nahe an einer echten Staatskrise, wenn innerhalb von zwei Jahren zum zweiten Mal ein Bundespräsident zurückträte“, sagte Sigmar Gabriel der Zeitung „Die Welt“ vom Dienstag. „Rückhaltlose Aufklärung soll nicht zum Rücktritt, sondern zu einer Rückkehr in eine angemessene und glaubwürdige Amtsführung führen.“

Wulff war in den vergangenen Wochen in Kritik geraten, weil er als niedersächsischer Regierungschef einen Privatkredit von der Frau des befreundeten Unternehmers Egon Geerkens angenommen hatte. Als er von den Grünen im Landtag befragt wurde, ob er mit Geerkens geschäftliche Beziehungen unterhalte, verneinte er. Den Kredit ließ er unerwähnt. Später kam heraus, dass der Unternehmer die Kreditbedingungen ausgehandelt hatte und das Geld von einem gemeinsamen Konto stammt. Wulff beteuert, dass die 500 000 Euro aber von Edith Geerkens stammen. Am vergangenen Donnerstag entschuldigte sich Wulff dafür, nicht sofort über den Kredit informiert zu haben.


Gabriel rügt Wulffs Verhalten

Gabriel sagte, es müsse vor allem im niedersächsischen Landtag geklärt werden, ob Wulff sich als Ministerpräsident an Recht und Gesetz gehalten habe. Außerdem gehe es darum, ob Wulff der Öffentlichkeit die Wahrheit gesagt habe. Würden die offenen Fragen nicht beantwortet, wäre „der Schaden für das Amt des Bundespräsidenten und für das Vertrauen in die Politik enorm“.

Träger öffentlicher Ämter dürften auch Fehler machen, müssten aber „besonders klar, eindeutig und glaubwürdig“ damit umgehen, sagte Gabriel. „Taktisches Verhalten und Bauernopfer wie die Entlassung seines Pressesprechers sind fehl am Platz.“

Der SPD-Chef erinnerte daran, dass Wulff „seinen moralischen Anspruch sehr klar formuliert“ habe. Sein Buch „Besser die Wahrheit“ sei ein schönes Beispiel dafür. „Daran muss er sich jetzt messen lassen“, sagte Gabriel.


Gabriel für Offenlegung der Politikereinkünfte

Weiter regte der Sozialdemokrat neue Anstrengungen an, um das Vertrauen der Bürger in die Politik zu stärken. „Die Affäre Wulff berührt nicht nur die Glaubwürdigkeit des Bundespräsidenten. Sie trägt dazu bei, dass das Grundvertrauen in die Politik weiter abnimmt.“ Um der Politikverdrossenheit zu begegnen, brauche man eine „neue Ehrlichkeit. Wir müssen uns an unsere eigenen Regeln halten. Und manchmal müssen wir uns auch neue Regeln geben.“

Er forderte, sämtliche Einkünfte von Politikern sollten offengelegt werden. Die Bürger hätten ein Recht darauf zu wissen, wer ihre Abgeordneten bezahlt. Die Politik müsse sich auch viel mehr wehren gegen die Einflussnahme von Lobbyisten.


„Neue Instrumente direkter Demokratie“

Außerdem müssten „neue Instrumente direkter Demokratie“ geschaffen werden. Volksabstimmungen über Gesetze oder Gesetzesvorhaben auf Bundesebene hätten „eine heilsame Wirkung“ auf die Politik. Gabriel: „Wenn Politiker wüssten, dass notfalls das Volk noch einmal über ein im Parlament verabschiedetes Gesetz abstimmen kann, würden sie sich viel mehr Mühe bei der Gesetzgebung und bei der öffentlichen Begründung geben.“ Dieses Verfahren würde"mehr Ernsthaftigkeit und Substanz in die Politik bringen.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Millionen Amerikaner ohne Strom

Millionen Amerikaner ohne Strom




Gesperrte Straßen, verspätete Flugzeuge und Züge: Millionen US-Bürger sind an der Ostküste von einem Schneesturm überrascht worden. Drei Menschen kamen bereits ums Leben. Mehrere Bundesstaaten haben den Notstand ausgerufen.


New York - So früh wurde die Ostküste der USA seit Jahrzehnten nicht von einem Schneesturm heimgesucht: Über 2,2 Millionen Menschen sind zwischen Maryland und Massachusetts ohne Strom. Nach Angaben der Versorger werden sie noch bis Mittwoch ohne Elektrizität sein. Allein im Raum New York sind mehr als 1,3 Millionen Kunden ohne Strom - wobei "ein Kunde" zuweilen ein ganzer Wohnblock mit Dutzenden oder gar Hunderten Haushalten ist.

Drei Menschen starben nach CNN-Angaben. In Temple in Pennsylvania wurde ein 84-Jähriger in seinem Haus von einem Baum erschlagen, der die Schneelast nicht mehr tragen konnte und durch das Dach brach. In Hebron in Connecticut starb ein Mann in seinem Auto. In Springfield, Massachusetts, starb ein Mann an einem Stromschlag, als er eine Polizeiabsperrung ignorierte und an heruntergerissene Starkstromkabel geriet.


Auf den New Yorker Airports hatten Flüge bis zu 75 Minuten Verspätung. Am Flughafen John F. Kennedy mussten die Reisenden sechs Stunden und mehr Verspätung in Kauf nehmen. Andere Airports schlossen ganz - darunter der internationale Flughafen Newark. Auch die U-Bahnen fuhren unregelmäßig.

Es kam auch zu etlichen Zugausfällen in der Region. An einigen Orten erwarteten die Meteorologen bis zum Sonntag bis zu 25 Zentimeter Schnee. "Das ist sehr, sehr ungewöhnlich", sagte John LaCorte vom Nationalen Wetterdienst in State College, Pennsylvania. Zuletzt wurde in dem US-Staat 1972 ein größerer Schneesturm so früh im Herbst verzeichnet, wie LaCorte sagte. "Das wird sehr gefährlich."

Auf einer Linie zwischen Washington über Philadelphia und New York bis Boston und darüber hinaus sieht es eher nach Weihnachten als nach Halloween aus. In einigen Orten gab es 15 Zentimeter Schnee. Auch im Central Park in New York fielen bis zum Nachmittag etwa drei Zentimeter Schnee.

In New Jersey und anderen Bundesstaaten wurde der Notstand wegen des Stromausfalls ausgerufen. Die Elektrizitätsfirmen ließen Techniker aus anderen Staaten kommen, um die Leitungen zu reparieren.


Es wurde erwartet, dass der Sturm noch schlimmer wird, wenn er weiter nach Norden zieht. Der stärkste Schneefall wurde für Sonntag vorhergesagt. An der Küste wurde mit Windgeschwindigkeiten bis zu 80 Kilometern in der Stunde gerechnet. "Das ist eher wie im Februar", sagte Vaccaro.

Viele Wetterstationen verzeichneten Rekordwerte. Schnee im Oktober ist in der Region ungewöhnlich. Im New Yorker Central Park hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1869 erst zweimal im Oktober geschneit - aber noch nie so viel wie jetzt beim dritten Mal.

Drei Tote durch Schneechaos in den USA

Drei Tote durch Schneechaos in den USA

Eine Fahrzeug im US-Bundesstaat New York wird von einem unter den Schneemassen umgestürzten Baum befreit

Ein Schneesturm legt den Nordosten der USA lahm. Flüge fallen aus, bis zu 2,3 Millionen Haushalte bekommen keinen Strom – auch die Demonstranten auf der Wall Street ziehen sich in ihre Zelte zurück. Doch das Gröbste steht noch bevor.

Ein überraschend früher und starker Wintereinbruch mit Schnee und Eis im Nordosten der USA hat am Samstag für Chaos im Flugverkehr und zu massiven Stromausfällen geführt. In 2,3 Millionen Haushalten und Geschäften fiel der Strom aus. An den internationalen Flughäfen in New York warteten Tausende von Menschen auf ihre verspäteten Flüge, in Newark im Bundesstaat New Jersey wurde der Flughafen komplett geschlossen. Auch auf den Straßen und Autobahnen herrschten teilweise chaotische Zustände, Bäume und Strommasten stürzten um. Es kam auch zu etlichen Zugausfällen in der Region. In insgesamt zwölf Bundesstaaten gab es eine offizielle Wintersturmwarnung.

Am meisten von den Stromausfällen betroffen war der Bundesstaat Connecticut. Gouverneur Dannel Malloy schätzte, dass bis Sonntag bis zu 550 000 Haushalte ohne Strom sein würden. „Wer keinen Strom hat, muss damit rechnen, dass er auch längere Zeit keinen Strom haben wird“, sagte er. Eine halbe Million Kunden waren es in New Jersey, darunter auch Gouverneur Chris Christie, der den Notstand in seinem Staat ausrief. Die Elektrizitätsfirmen ließen Techniker aus anderen Staaten kommen, um die Leitungen zu reparieren. In Pennsylvania wurde die Zahl der Haushalte ohne Strom auf knapp 380 000 geschätzt. Allein in der Metropolregion Philadelphia hätten 160 000 Kunden ohne Elektrizität auskommen müssen.



Mehr als 30 Zentimeter Neuschnee

In einigen Orten gab es 15 Zentimeter Schnee. Auch im Central Park in New York fielen bis zum Nachmittag etwa drei Zentimeter Schnee – laut CBS war das der größte Schneefall im Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1869. Die Demonstranten von „Occupy Wall Street“ verschanzten sich in ihren Zelten. Am stärksten betroffen waren jedoch Gebiete im Landesinneren, vor allem im Osten des Staates Pennsylvania, wie ein Sprecher des Wetterdienstes, Chris Vaccaro, mitteilte. An der Küste wurde mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern in der Stunde gerechnet. „Das ist eher wie im Februar“, sagte Vaccaro.

Der verfrühte Schneesturm sollte nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes bis Sonntag über weite Teile des Nordostens ziehen. Städte wie Allentown in Pennsylvania oder Worcester in Massachusetts mussten nach Angaben des TV-Senders „The Weather Channel“ gar mit mehr als 30 Zentimetern Schnee rechnen. Damit könnte der Sturm einen neuen Rekord für Oktober aufstellen. „Das ist sehr, sehr ungewöhnlich“, sagte John LaCorte vom Nationalen Wetterdienst in State College, Pennsylvania. Zuletzt wurde in dem US-Staat 1972 ein größerer Schneesturm so früh im Herbst verzeichnet, wie LaCorte sagte. „Das wird sehr gefährlich.“


Bereits drei Tote

Bislang hat der Schneesturm mindestens drei Menschen das Leben gekostet. In Pennsylvania kam ein 84-jähriger Mann ums Leben, als ein schneebeladener Baum auf sein Haus stürzte. In Connecticut wurde eine Person bei einem Verkehrsunfall getötet, der auf die Straßenverhältnisse zurückgeführt wurde. In Massachusetts wurde ein 20-Jähiger durch eine herabgestürzte Stromleitung getötet. Es wurde erwartet, dass der Sturm noch schlimmer wird, wenn er weiter nach Norden zieht. Der stärkste Schneefall wurde für Sonntag vorhergesagt.

Die betroffene Region wird nur sehr selten schon im Oktober von Winterwetter mit Minusgraden heimgesucht – in der Regel schneit es dort erstmals im Dezember. Bis Anfang November herrscht häufig der berühmte „Indian Summer“ mit sommerlichen Temperaturen und einer romantischen Laubfärbung. Touristen aus aller Welt machen deshalb zu dieser Zeit des Jahres im Nordosten der USA Urlaub. Der Schnee wird aber laut der Wettervorhersage ganz schnell wieder verschwunden sein – für die Wochenmitte werden wieder Temperaturen im zweistelligen Bereich erwartet.

Samstag, 16. Juli 2011

Termin-Frust und Krawall-Ängste vermiesen den Auftakt

Termin-Frust und Krawall-Ängste vermiesen den Auftakt

Zum Auftakt ein Risikospiel: Cottbus gegen Dresden. Die Zweitligasaison beginnt früh und voller Brisanz. Die Laune ihrer Verantwortlichen ist deswegen schon versaut.

Frankfurts Trainer Armin Veh

Der Plan hörte sich gar nicht schlecht an. Weil die Bundesliga von Jahr zu Jahr beliebter wird, hatte sich der Ligaverband DFL im vergangenen Spätherbst folgenden Gedanken überlegt: Die Zweite Bundesliga mit vielen finanziell wankenden Traditionsvereinen hat sportlich so viel zu bieten, dass sie mal aus dem Schatten der Ersten Liga heraus müsse. Also entschied man sich, den Saisonstart der Liga ein paar Wochen nach vorne zu verlegen – „das Alleinstellungsmerkmal der Liga stand für die meisten eindeutig im Vordergrund“, erklärt Augsburg-Manager Andreas Rettig, dessen Verein zwar mittlerweile erstklassig spielt, der jedoch als DFL-Vorstand an der Spielplanbestimmung beteiligt war.

Doch nun hat man den Salat. Ligaweit machte sich schon vor dem Auftakt an diesem Freitagabend Frust über den frühen Start breit. Eintracht Frankfurts Trainer Armin Veh etwa schimpfte: Für mich ist die Regelung Unsinn. Ein Praktiker kann das nicht initiiert haben.“ Cottbus-Trainer Claus-Peter Wollitz ging noch weiter: „Das ist unverantwortlich. Es ist eine Katastrophe, Schwachsinn, unlogisch.“ Und Hans-Jürgen Boysen, Trainer des FSV Frankfurt, der als einziger der 36 deutschen Profivereine gegen den Frühstart stimmte, sagt: „Ich sehe keine stichhaltigen Argumente dafür.“

Dresden hat nur einen Stürmer
 
Die Trainer fürchten Verletzungen wegen der kurzen Pause. Manche Vereine, etwa 1860 München, gaben ihren Spielern nur rund zweieinhalb Wochen frei, ehe sie zur Vorbereitung auf die neue Saison wieder antreten mussten. „Man muss aufpassen, dass man nicht überzieht. Die Spieler hatten kaum Regeneration“, sagte 1860-Trainer Reiner Maurer, und Aachens Coach Peter Hyballa erklärte: „Das ist einfach zu wenig. Mich würde mal interessieren, ob Mediziner oder Sportwissenschaftler dabei waren, als über den frühen Start gesprochen wurde.“

Neben den erwarteten Verletzungen aufgrund der arg verkürzten Erholungsphase, mit denen Aachens Manager Erik Meijer ab „Ende September, Anfang Oktober“ rechnet, ärgern sich die Vereine auch darüber, dass sie ihre Kader kaum planen konnten. Dresdens Trainer Ralf Loose etwa schimpfte, nach dem Aufstieg keine Zeit gehabt zu haben, seine Abgänge zu ersetzen. Nun hat er beim Saisonstart in dem Tschechen Pavel Fort nur einen Stürmer im Kader und sagt: „Natürlich habe ich Angst, dass er sich verletzt, denn dann stehe ich ohne Angriff da. Wir brauchen noch fünf Spieler.“


„Der Markt ist tot“
 
Und bei 1860 München haben sie sich nach der vermiedenen Pleite durch den Einstieg des arabischen Investors Hasan Ismaik einen derart knallharten Sparplan auferlegt, dass sie jene Spieler, die in ihren Augen zu viel Geld verdienen, lieber heute als morgen abgeben möchten. Das einzige Problem dabei: Noch gibt es keine Anfragen. 1860-Sportchef Florian Hinterberger erklärt: „Wir wollen Antonio Rukavina und Djordje Rakic abgeben. Aber der Markt ist tot. Wir Zweitligisten sind eben viel früher dran als alle anderen, da müssen wir uns gedulden.“

Doch die Terminierung ist nicht mal das größte Problem, mit der die Zweite Liga in die neue Saison startet. Weitaus größere Sorgen bereitet den Vereinen die Vielzahl sogenannter Risikospiele, die durch die brisante Ligakonstellation entsteht. Die Anhänger aller drei Aufsteiger – Dresden, Hansa Rostock und Eintracht Braunschweig – sind nicht unbedingt für ihr friedliches Auftreten bekannt. Und dass die Fans von Erstligaabsteiger Eintracht Frankfurt zuletzt sogar selbst als „Randalemeister“ feierten, löst bei den Zweitligaverantwortlichen auch nur geringe Begeisterung aus. Da überrascht es kaum, dass Rainer Wendt, der Vorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft, zuletzt vermutete: „Die Zweite Liga droht zur Chaos-Liga zu werden.“

Look des Tages: Brooklyn Decker

Look des Tages: Brooklyn Decker

In den USA ist sie in aller Munde: Brooklyn Decker ist Model, Schauspielerin und, nebenberuflich, Frau von Andy Roddick. Wem der Name kein Begriff ist, der sollte die nachfolgenden Bilder nicht versäumen. Für ihren Körper — und ihre Schuhe — braucht diese heiße Blondine nämlich einen Waffenschein.

Brooklyn Decker in scharfen Tretern (Bilder: Splash/WireImages)

Ihr Vorname steht für ein New Yorker Stadtviertel. Sie ist ein amerikanisches Model und war auf dem Cover der „Sports Illustrated" zu sehen. Als Schauspielerin hatte sie erst kleinere Nebenrollen in Fernsehserien wie „Chuck" oder „Ugly Betty". 2011 folgte dann ihr Kino-Debüt in der Komödie „Meine erfundene Frau" an der Seite von Adam Sandler und Jennifer Aniston. Brooklyn Decker ist ein wahrer Hingucker und außerdem mit Andy Roddick verheiratet. Doch es ist nicht der US-Tennisspieler, um den wir sie beneiden. Es ist ihr sexy Lederkleid und die scharfen Schuhe, die sie auf den ESPY Awards in Los Angeles trug.

In einem roten, hautengen Lederdress von Jay Ahr und goldenen High-Heels von Christian Louboutin war Brooklyn Decker sofort im Blitzlichtgewitter der Fotografen gefangen. Nur zu Nahe durften sie der Blondine nicht kommen. Schließlich herrscht bei den Schuhen mit den scharfen Spitzen aus Metall tatsächlich Verletzungsgefahr. Letztes Jahr veröffentlichte bereits Kim Kardashian ein Foto der trendigen Treter auf ihrer Webseite und schrieb: „Hab mich an einer der Spitzen geschnitten. Diese Schuhe sind gefährlich."

Die Hacken sind allerdings nicht nur bedrohlich, sondern zaubern auch wunderschöne, lange Beine. Die goldene Farbe bildet einen tollen Kontrast zum schulterfreien, blutroten Kleid, das die sexy Kurven der 24-Jährigen betont. Für den perfekten Stilbruch zum dunklen Gothic-Look des Kleides sorgen die gold schimmernden, leicht hochgesteckten Haare des Models. Dieser Style ist eindeutig hot!

Doch wie findet ihr den Look von Brooklyn Decker? Sind die Schuhe scharf oder nicht?

Dienstag, 5. Juli 2011

3-D ohne Brille

3-D ohne Brille

Zur IFA will Toshiba einen 3-D-Fernseher vorstellen, der ohne Brille funktioniert
Erst wenn für 3-D-Fernseher keine Brillen mehr nötig sind, dürfte die dritte Dimension den TV-Massenmarkt erobern. Toshiba will zur IFA mit einem Seriengerät vorpreschen. Auch ein Notebook des Herstellers arbeitet mit brillenloser 3-D-Technologie.

Die IFA wirft ihren Schatten voraus. Bereits zwei Monate vor dem Start der internationalen Technikmesse haben mehrere Hersteller Journalisten erste Einblicke in die Neuheiten gegeben, die sie im September in Berlin präsentieren werden. Einer der wichtigsten Trends seit zwei Jahren: 3-D – kein Produzent von Fernsehgeräten kommt an diesem Thema vorbei.

Doch der Massenmarkt ist von der dritten Dimension noch nicht durchdrungen. Nicht zuletzt die Notwendigkeit, für den 3-D-Konsum von Filmen oder Games eine spezielle Brille tragen zu müssen, steht gegen eine massenhafte Verbreitung der zukunftsträchtigen Technologie.

Toshiba setzt deswegen bereits auf die nächste Generation der räumlichen Wahrnehmung – und bringt mit dem Qosmio F750 ein 3-D-fähiges Notebook auf den Markt, das ohne eine Sehhilfe auskommt. Per Knopfdruck kann man auf dem High-End-Computer zwischen 2-D und 3-D wechseln, auch die gleichzeitige Darstellung dieser beiden Ansichten ist möglich. Dass so etwas durchaus funktioniert, hat zum Beispiel Nintendo mit seiner Spielkonsole 3DS vorgemacht. Der Qosmio F750 soll bereits im Sommer für 1649 Euro in der

Auch im TV-Bereich wird fieberhaft an der brillenlosen 3-D-Technologie gearbeitet – denn dies dürfte den Durchbruch für das räumliche Fernsehen bedeuten. Allerdings ist mit einer größeren Anzahl ausgereifter Geräte erst in ein paar Jahren zu rechnen, denn die Bildqualität ist noch nicht auf dem Stand aktueller Fernseher. Ein Problem dabei: Die Rechenleistung von High-End-Computern reicht zwar in der Regel aus, um brillenlose 3-D-Bilder zu erzeugen, aber Fernseher sind in der Regel nicht mit entsprechend leistungsstarken Prozessoren ausgestattet.

Deutlich höherer Preis

Toshiba macht nun Ernst und will auf der IFA TV-Geräte zeigen, die mit einer erweiterten Multi-Prozessor-Plattform arbeiten und so 3-D-Fernsehen ohne Brille ermöglichen sollen. Die Fernseher mit Diagonalen von über 40 Zoll sollen dreidimensionalen Filmkonsum für mehrere Zuschauer gleichzeitig ermöglichen – also nicht nur für die Person, die frontal und mittig vor dem Fernseher sitzt. Ob sie bereits eine wirkliche Alternative zu herkömmlichen Geräten bieten können, muss sich dann aber noch erweisen. Die brillenlosen 3-D-Fernseher sollen 2012 auf den Markt kommen – und sie werden nach Auskunft eines Toshiba-Sprechers im Preis deutlich über bislang erhältlichen TV-Geräten liegen.


Mittwoch, 22. Juni 2011

Freiheit für Chinas Gefangenen Nummer eins

Freiheit für Chinas Gefangenen Nummer eins

Ai nach seiner Entlassung mit einem Journalisten: "Vergehen" zugegeben?

China hat seinen bekanntesten Gefangenen Ai Weiwei aus der Haft entlassen. Der Zeitpunkt überrascht, nächste Woche trifft Premier Wen Angela Merkel. Ist die Freilassung ein Geschenk für die Kanzlerin? Denkbar ist auch, dass ein Machtkampf in Peking dahintersteckt.

Er war der bekannteste Gefangene Chinas - offiziell wegen Steuerhinterziehung inhaftiert, tatsächlich wohl aus politischen Gründen von der Bildfläche verschwunden, weil er der chinesischen Führung zu unbequem geworden war. Jetzt ist der Künstler Ai Weiwei wieder frei.

Ai selbst bestätigte mit einer kurzen Textmeldung seine Freilassung. Das teilte sein Freund Liu Xiaoyuan, ein Menschenrechtsanwalt, in Peking mit. "Ich kann nichts weiter sagen, weil ich auf Kaution frei bin", sagte Ai Reportern, die sich nach der Nachricht von seiner Entlassung vor sein Haus gekommen waren. Auch die Schwester des chinesischen Künstlers bestätigte, dass ihr Bruder frei sei. "Weiwei ist wieder zu Hause", teilte Gao Ge mit. Ihr Bruder sei "extrem glücklich", habe aber während der Haft deutlich an Gewicht verloren.


Seit Ais Inhaftierung am 3. April 2011 hatten Künstler und Politiker in der westlichen Welt und insbesondere in Deutschland immer wieder vehement die Freilassung des Regiemekritikers gefordert. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte ebenso protestiert wie der Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) soll sich persönlich für den Inhaftierten eingesetzt haben. Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste in Berlin, hatte in einem Interview gar eine militärische Befreiungsaktion gefordert.

Bemerkenswerter Zeitpunkt der Freilassung

Die überraschende Freilassung fällt auf einen bemerkenswerten Zeitpunkt: Am Montag besucht der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao Berlin. Hier sollen die ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen stattfinden. Die Vermutung, Ais Haftentlassung könnte eine Geste des guten Willens vor dem Staatsbesuch sein, ist zwar naheliegend, unterstellt jedoch ein beispielloses Eingehen auf westliche Forderungen durch die chinesische Führung. Peking hatte sich bisher stets betont unabhängig und unbeeindruckt von westlichen Wünschen nach mehr Meinungsfreiheit und Beachtung von Menschenrechten gegeben.

Denkbar ist auch, dass der überraschende Entlassungsakt mit den inneren Machtkämpfen im chinesischen Staatsapparat zu tun hat. Die Führung ist, was ihre Haltung zu kritischen Bürgern betrifft, nicht homogen. Auch ein Zusammenhang mit einem bevorstehenden Machtwechsel ist nicht ausgeschlossen. 2012 wird wohl Xi Jinping neuer Staatspräsident werden, über dessen Linie noch wenig bekannt ist.

Die aktuelle chinesische Führung hat sich die Forderungen nach Freilassung Ais stets als Einmischung in innere Angelegenheiten verbeten. Der Westen unterstütze einen "mutmaßlichen Kriminellen", kritisierte das chinesische Außenministerium. Nun gibt Peking an, Ai Weiwei sei aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft entlassen worden. Der Künstler leidet an Diabetes. Zudem habe er "seine Vergehen" zugegeben, meldet Xinhua.

Dem Künstler war vorgeworfen worden, mit seiner Firma "Fake Cultural Development" eine "riesige Summe" an Steuern hinterzogen zu haben. Seine Familie hat diese Vorwürfe stets bestritten. Das Verfahren gegen Ai habe nichts mit Meinungsfreiheit oder Menschenrechten zu tun, verlautete die chinesische Führung.


Ai Weiwei war den chinesischen Autoritäten in den vergangenen Jahren zunehmend unangenehm geworden, weil er offen und ungeschminkt Missstände in seinem Land anprangerte, so zum Beispiel in seinem - später behördlich geschlossenen - Blog. Nach dem Erdbeben in Sichuan 2008 leitete er Untersuchungen zum Einsturz zahlreicher Schulen. Zudem initiierte er eine "Bürger-Ermittlung" zu einem Brand, bei dem im November 2010 in Shanghai 58 Menschen ums Leben kamen. Ai Weiwei gab zahlreichen westlichen Medien Interviews, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen.

Sollte Ai Weiwei, dessen Familie noch nicht offiziell über die Freilassung unterrichtet ist, tatsächlich demnächst aus China ausreisen dürfen, könnte er in Berlin sofort eine neue Stelle antreten: Zwei Wochen nach seiner Verhaftung war ihm eine Professur an der Hochschule der Künste in Berlin angeboten worden. Zudem bereitete Ai noch kurz vor seiner Verhaftung die Eröffnung eines neuen Ateliers nahe der deutschen Hauptstadt vor.

Montag, 20. Juni 2011

Fotos enthüllen neue Details des Kannibalen

Fotos enthüllen neue Details des Kannibalen

Die Galaxie Centaurus A ist eines der spektakulärsten Himmelsobjekte, das die Astronomen kennen
Centaurus A ist eines der spektakulärsten und besterforschten Himmelsobjekte. Doch neue Teleskop-Aufnahmen des kosmischem Kannibalen überraschen selbst Experten.

Für ihre jüngsten Aufnahmen nutzten Astronomen die fortschrittliche Wide Field Camera 3 des Hubble-Weltraumteleskops. Sie lichtete Centaurus A in nie gekannter Detailfülle ab. Mit einer Entfernung von knapp zwölf Millionen Lichtjahren ist Centaurus A die unserer Milchstraße am nächsten gelegene Riesengalaxie. Ihr Durchmesser beträgt rund 150 000 Lichtjahren, damit übertrifft sie unsere Milchstraße um das 1,5-fache. Katalogisiert wurde sie 1847 von dem berühmten britischen Astronomen John Herschel, dem sie wegen ihres einzigartigen Erscheinungsbilds aufgefallen war.

Insbesondere zeigen die in mehreren Spektralbereichen angefertigten Hubble-Bilder die dunklen Staubwolken, die den Kern der Galaxie umschlingen, in herausragender Klarheit. Dabei entsteht ein plastischer Gesamteindruck der Sterneninsel, wie er sich einem Beobachter in einem Raumschiff böte, das in einiger Entfernung an ihrer Flanke schwebt. Die spinnwebfeinen Materiegewebe werden sichtbar, weil die Hubble-Kamera auch Anteile aus dem infraroten und UV-Bereich des Spektrums registriert. Sie enthüllen Strukturen, die im sichtbaren Licht nicht zu erkennen sind, weil der Staub sie verbirgt. Für diese Wellenlängenbereiche sind die dunklen Wolken aber durchlässig. Hobbyastronomen können Centaurus A mit einem guten Fernglas erkennen, während in Amateurteleskopen bereits die Staubwolken sichtbar sind.

Centaurus A verschlingt kleine Spiralgalaxie

Frühere Aufnahmen mit erdgebundenen Teleskopen zeigen, dass die Dunkelwolken nicht nur den Kern umschließen, sondern die gesamte Galaxie durchziehen. Zugleich ließen sie große Sternentstehungsgebiete erkennen, die in der Aufnahme als rötliche Flecken erscheinen. Den Grund für die rasante Neubildung von Sternen kennen die Himmelsforscher schon länger: Centaurus A verschlingt gerade eine kleinere Spiralgalaxie, mit der sie vor 200 bis 700 Millionen Jahren kollidierte. Die Staubwolken sind die Überreste des kleineren Kollisionspartners, der in der größeren Galaxie aufging. Deren Schwerkraft verbog die Scheibe des Spiralnebels und riss auch lang gestreckte Gasfilamente aus ihm heraus. Die Schockwelle des Aufpralls schob Wolken aus Wasserstoffgas zusammen. Ihre Materie verdichtete sich, sodass schließlich die Sternentstehung zündete.

Diese Historie des galaktischen Zusammenpralls konnten Astronomen der Europäischen Südsternwarte anhand von Infrarot-Aufnahmen rekonstruieren, die sie 2009 mit dem 3,6-Meter-Spiegel des „New Technology Telescope“ anfertigten, das auf dem Berg La Silla in Chile steht. Auf den Bildern zeichnete sich eine ringförmige Struktur von etwa 16 500 Lichtjahren Durchmesser ab, die den Kern der elliptischen Sterneninsel umschlingt. Der Ring besteht aus Tausenden von Sternen und Sternhaufen, die vermutlich zum großen Teil erst durch den Verschmelzungsprozess der beiden Sterneninseln entstanden.


Das größte Radioteleskop der Welt

Das größte Radioteleskop der Welt

China ist nicht nur in der Industrie mitten im „Großen Sprung nach vorn“, sondern auch in der Astronomie. Das zeigt sich an dem Plan, das größte Radioteleskop der Welt zu bauen.

Im Moment steht das größte Radioteleskop der Welt in Puerto Rico im National Astronomy and Ionosphere Center, Arecibo

Es entsteht in der südchinesischen Provinz Guizhou, Baubeginn war vor wenigen Wochen. Das Ohr zum All wird riesig: Sein Reflektor soll 500 Meter Durchmesser haben. Damit übertrifft es den bisherigen Rekordhalter, das 305-Meter-Teleskop von Arecibo auf Puerto Rico, bei weitem. „Five-hundred-metre Aperture Spherical Radio Telescope“ (Fast) nennen seine Konstrukteure den Koloss, zu deutsch: Sphärisches Radioteleskop mit 500 Meter Öffnung.

Sphärisch deshalb, weil der Reflektor des Teleskops eine kugelförmige Geometrie hat. Wie eine riesige Schüssel wird er in ein 800 Meter breites Tal eingepasst. Diese Konstruktion gleicht der von Arecibo. Dort gibt es ebenso wie in Guizhou eine ausgedehnte Karstlandschaft. Sie ist übersät von Dolinen, die entstanden, weil das Wasser über Äonen den dort dominierenden Kalkstein auswusch. Anhand von Satellitenbildern und Geländeexkursionen wählten Forscher der National Astronomical Observatories (NAO) in Peking die von Bergen umgebene Senke aus. Sie ist weit genug von Bevölkerungszentren entfernt, um vor Störstrahlung aus technischen Radioquellen sicher zu sein. Allerdings ist das Gebiet nicht völlig unbewohnt. Am Grund der Senke lebten rund 80 Menschen in einem kleinen Dorf. Darunter waren einige Kinder, die auf dem Weg zur Schule jeden Tag über die Berge gehen mussten. Diese Menschen wurden nach Angaben der NAO in die nächste Stadt umgesiedelt.

Gigantisch, aber unbeweglich

Für den Bau des Reflektors müssen Arbeiter eine Million Kubikmeter Boden bewegen. Sie schaffen in dem Tal eine halbkugelförmige Konstruktion, auf der die 4400 dreieckigen Aluminiumlatten ruhen, die zusammen den Reflektor bilden. Er bündelt die aus dem All einfallenden Radiowellen auf die eigentliche Antenne, die – an Kabeln befestigt – im Focus des Reflektors hängt. Die Grundkonstruktion gleicht damit dem Radioteleskop von Arecibo. Doch einen entscheidenden Unterschied gibt es: Die Anlage auf Puerto Rico hat einen unbeweglichen Reflektor mit kugelförmiger Geometrie. Er reflektiert die einfallende Strahlung auf weitere Spiegel, die in einer Kuppel an einem bogenförmigen, über 100 Meter langen Arm untergebracht sind. Dieser wiederum ist an einer großen Plattform befestigt, die an Kabeln über dem Reflektor hängt.

Die Kuppel ist beweglich und kann so das größte Manko des Riesenteleskops ausgleichen: Weil es nicht schwenkbar ist, kann es nur die Strahlung aus dem gerade über ihm liegenden Teil des Firmaments empfangen. Die Kuppel lässt sich aber an dem Arm entlang bewegen. Die Reflektoren darin können so Strahlung aus verschiedenen Himmelsarealen empfangen oder Objekte verfolgen, die durch die Erddrehung aus dem Focus laufen. Sie fokussieren die Radiowellen auf Hornantennen, die den Wellensalat zu den Detektoren leiten.

Eine vergleichbare Konstruktion würde über 10 000 Tonnen wiegen. Deshalb ersannen die Konstrukteure eine Alternative: Sie nutzen den großen Primärreflektor, um die einfallenden Signale zu bündeln. Dazu wird jeweils eine gewisse Zahl der Aluminiumplatten zu einem Subreflektor zusammengefasst. Ein System aus Kabeln und Motoren formt sie zu einem Parabolspiegel von 300 Meter Durchmesser, der damit fast ebenso groß ist wie das Teleskop von Arecibo. Diese Untereinheit lässt sich überall auf dem 500 Meter durchmessenden Reflektor positionieren. Sie reflektiert die Wellen in einen Empfänger, der an Kabeln über dem Reflektor hängt. Durch diese Technik können die Astronomen bis zu 19 Himmelsareale simultan in verschiedenen Wellenlängenbereichen des Radiospektrums beobachten. In Arecibo lassen sich nur sieben Gebiete am Firmament parallel erfassen.

Ein beeindruckendes Objekt

Touristen besichtigen das „Ohr zum All“

Auf diese Weise kann Fast sein Gesichtsfeld ausweiten und größere Himmelsareale beobachten. Ebenso ermöglicht der technische Trick das Nachführen des Focus, um Himmelsobjekten auf ihrem Weg über das Firmament zu folgen. „Fast ist ein beeindruckendes Objekt“, erklärt der Astronom Subramaniam Ananthakrishnan vom National Centre for Radio Astrophysics im indischen Pune. „Wenn es fertig gestellt ist, wird es das größte und empfindlichste Radioteleskop der Welt sein.“ Im September 2016 soll der Koloss in Betrieb gehen.

Die Riesenantenne kann dann Signale aus einer dreimal größeren Entfernung empfangen als Arecibo. Die Himmelsforscher erwarten, Zehntausende neuer Galaxien und andere Himmelsobjekte zu finden, die bis zu sieben Milliarden Lichtjahre entfernt sind. Dazu zählen Pulsare und Supernova-Überreste. Solche Beobachtungen können helfen, die Allgemeine Relativitätstheorie Albert Einsteins zu testen. Viele der Galaxien werden im sichtbaren Licht unsichtbar bleiben. Fast kann sie jedoch anhand der Strahlung identifizieren, die das neutrale Wasserstoffgas in ihren Scheiben emittiert. Daraus können die Forscher Schlüsse über die Evolution des Universums und die Natur der Dunklen Materie ziehen.

Erde an ET

Mit dem neuen Riesenteleskop verfolgen die Astronomen noch einen besonderen Zweck. Wie schon mit der großen Schüssel von Arecibo wollen sie damit nach Signalen außerirdischer Zivilisationen lauschen und dazu 5000 sonnenähnliche Sterne anpeilen. „Fast könnte einen starken Sender, mit dem Radarwellen abgestrahlt werden, noch in 1000 oder mehr Lichtjahren Distanz aufspüren“, meint der Astrophysiker Seth Shostak vom SETI Institute im kalifornischen Ort Mountain View.

Umgekehrt lässt sich das neue Radioteleskop auch als Sender nutzen. Seine Riesenschüssel reflektiert Signale, die hineingestrahlt werden, hinaus ins All. Bei der Antenne von Arecibo haben dies die Astronomen Frank Drake und Carl Sagan bereits praktiziert. Im November 1974 sandten sie eine Botschaft in Richtung des Kugelsternhaufens Messier 13, der in rund 25 000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Herkules steht. Sie enthält binär codierte Informationen über die Biologie des Menschen, die Menschheit sowie die Erde. Ziel ist, Kontakt mit einer außerirdischen Intelligenz aufzunehmen. Den Kugelsternhaufen wählten die Forscher aus, weil sich darin sehr viele Sterne auf engstem Raum tummeln. Dies sollte die Chance erhöhen, auf eine bewohnte Welt zu treffen. Mittlerweile haben die Signale gut 270 Billionen Kilometer zurückgelegt. Auf eine Antwort – so denn eine kommt – müssen die Nachfolger von Drake und Sagan allerdings noch eine Weile warten: Bei der Laufzeit der mit Lichtgeschwindigkeit fliegenden Funkwellen könnte die Rückmeldung einer technisch entwickelten Zivilisation frühestens nach knapp 50 000 Jahren auf der Erde eintreffen.

Samstag, 11. Juni 2011

Qualm bedroht Gesundheit der Bevölkerung

Qualm bedroht Gesundheit der Bevölkerung

4400 Feuerwehrleute sind in Arizona im Einsatz

Ein gewaltiger Waldbrand im US-Staat Arizona hat bereits ein Gebiet von 1.600 Quadratkilometern vernichtet. Die hohe Rußkonzentration wird zu einem Risiko für die Feuerwehrleute.

Die Konzentration von Rußpartikeln in der Luft sei astronomisch, sagte Mark Shaffer von der Umweltschutzbehörde Arizonas. „Die Lage ist jenseits von Gut und Böse“, warnte er am Freitagabend (Ortszeit). Zurzeit sind 4400 Feuerwehrleute im Einsatz.

Der nachlassende Wind am Donnerstag und Freitag half den eingesetzten Feuerwehrleuten bei der Bekämpfung der Brände. Aber durch die geringe Luftbewegung staute sich der Qualm, und die Rußkonzentration stieg auf bislang unerreichte Höhen. „Wir haben ein möglicherweise ernsthaftes Gesundheitsproblem vor uns“, sagte Shaffer. Die Behörden riefen die Bevölkerung zur Meidung des Gebiets auf.


Starker Wind bereit den Einsatzkräften sorgen

Für Samstag befürchten die Brandbekämpfer wieder stärkeren Wind. „Die Atmosphäre ist sehr instabil und beschleunige das Wachstum des Brands“, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Wir machen uns große Sorgen um den Wind.“ Mittlerweile bedroht der Waldbrand auch den Nachbarstaat New Mexico, mehrere Ortschaften und zwei wichtige Stromleitungen, die Elektrizität von Arizona nach West-Texas bringen. Der Stromversorger El Paso Electric warnte bereits 370 000 Kunden vor Stromausfällen, wenn die Leitungen durchtrennt würden.

Möglicherweise müssen die Brandbekämpfer selbst rund 60 Hektar Land anzünden, um eine Brandschneise zu errichten, die die Flammen stoppen kann. „Es wird wirklich schwierig“, sagte der Feuerwehrsprecher.

Bisher vernichteten die Flammen mehr als 1600 Quadratkilometer Wald – fast 300 Quadratkilometer allein an einem Tag. 30 Häuser wurden zerstört und fast 10 000 Menschen aus den Ortschaften Springerville und Eager in Arizona mussten ihre Häuser verlassen.

Das Feuer ist bereits jetzt das zweitgrößte in der Geschichte des Staates und könnte das Rodeo-Chediski-Feuer von 2002 noch übertreffen. Allerdings ging bislang nur ein Bruchteil der Häuser in Flammen auf wie damals.

Freitag, 20. Mai 2011

Bundesbank sagt Dauerboom voraus

Bundesbank sagt Dauerboom voraus

Der deutsche Maschinenbau profitiert besonders vom Aufschwung


Die Bundesbank widerspricht allen Konjunktur-Pessimisten: Nach ihrer Einschätzung wird der Aufschwung noch lange anhalten. Nur für die Verbraucher gibt es einen Wermutstropfen.

Die Bundesbank hält einen Dauerboom in Deutschland für möglich. „Der in Gang gekommene und an Breite gewinnende Aufschwung könnte die Wirtschaftsaktivität in Deutschland über längere Zeit tragen“, schrieb die Bundesbank in ihrem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht. „Dafür sprechen die günstigen externen wie internen Rahmenbedingungen.“ Der Exportnation komme die robuste Weltkonjunktur zugute, während die steigende Beschäftigung und die Aussicht auf spürbare Verdienstzuwächse den privaten Konsum stütze.

Wachstum verlangsamt sich

Allerdings dürfte der Aufschwung das im ersten Quartal erreichte Tempo nicht halten, als das Bruttoinlandsprodukt mit 1,5 Prozent wuchs. „Angesichts der bereits erreichten hohen Auslastung der Wirtschaft ist eine Verlangsamung der konjunkturellen Gangart wahrscheinlich“, hieß es. Analysten rechnen bis Ende 2012 mit einem durchschnittlichen Quartalswachstum von 0,5 Prozent.

Die Bundesbank sieht trotz der guten Aussichten auch erhebliche Risiken – etwa durch hohe Preise. „Die Stimmung der Verbraucher ist zwar weiterhin alles in allem gut. Gleichwohl realisieren die Arbeitnehmer immer mehr, dass ein erheblicher Teil der vereinbarten Entgeltzuwächse durch die steigende Teuerung aufgezehrt werden könnte.“ Die Inflationsrate hatte im April mit 2,4 Prozent den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren erreicht.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Bundeswehr wird um bis zu 45.000 Soldaten verringert

Bundeswehr wird um bis zu 45.000 Soldaten verringert

Auch Zahl der zivilen Mitarbeiter soll sinken

Die Bundeswehr wird in den kommenden Jahren um bis zu 45.000 Soldaten verringert. …

Die Bundeswehr wird in den kommenden Jahren um bis zu 45.000 Soldaten verringert. Die Truppenstärke soll von derzeit rund 220.000 Soldaten auf 175.000 bis 185.000 sinken, wie aus den von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) vorgestellten Eckpunkten für die Bundeswehr-Reform hervorgeht. Geplant ist außerdem, die Zahl der Stellen für zivile Mitarbeiter drastisch auf 55.000 zu senken und die Organisation der Bundeswehr deutlich zu straffen.

Die Streitkräfte sollen künftig - wie auch schon bisher geplant - hauptsächlich aus 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten bestehen. Bei den darüber hinaus freiwillig Wehrdienstleistenden rechnet de Maizière im Gegensatz zu seinem Vorgänger Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wegen der sinkenden Geburtenzahlen nur noch mit 5000 Soldaten, möglich sind allerdings bis zu 15.000. Mit dieser Größenordnung hatte Guttenberg geplant. Die Reform soll zugleich erreichen, dass trotz sinkender Gesamtstärke künftig mehr Truppen gleichzeitig in Einsätze geschickt werden können: Statt wie bislang 7000 Soldaten sollen es dann 10.000 sein.

Umgebaut und verkleinert wird auch das Verteidigungsministerium selbst. Von den derzeit rund 3500 Stellen sollen nur rund 2000 bleiben. Der Generalinspekteur wird aufgewertet und erstmalig zum Vorgesetzten aller Soldaten, er bleibt aber der politischen Führung unterstellt.

Nach Angaben de Maizières richtet sich die Neuorientierung der Bundeswehr an drei Prinzipien aus: an der sicherheitspolitischen Notwendigkeit, der langfristigen Finanzierbarkeit und der demografischen Entwicklung. Eine Grundlage der Reform sind von de Maizière neu formulierte verteidigungspolitische Richtlinien, die den Rahmen für den Auftrag und die Aufgaben der Bundeswehr beschreiben. Die bislang gültigen Richtlinien stammen aus dem Jahr 2003.

De Maizière (CDU) warb in einer Rede zudem für die stärkere Übernahme internationaler Verantwortung durch Deutschland. Er äußerte die Erwartung, dass die Vereinten Nationen Deutschland künftig häufiger auch dann um Unterstützung bitten würden, wenn deutsche Interessen nicht unmittelbar berührt seien."

Die Bundeswehr müsse in der Lage sein, mit ihren Fähigkeiten "einen wesentlichen Beitrag in NATO, EU und UNO zu leisten", der dem anderer großer europäischer Staaten entspreche, sagte der Minister.

Noch nicht entschieden wurde über die Zukunft der rund 400 Bundeswehr-Standorte. Wieviele und welche geschlossen werden sollen, wird im Herbst festgelegt. Einzelheiten zur Finanzierung der Reform wurden zunächst ebenfalls nicht bekannt. Es zeichnete sich aber ab, dass de Maizière auf ein gewisses Entgegenkommen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bauen kann.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Großbanken mussten jeden dritten Geldautomaten auswechseln

Großbanken mussten jeden dritten Geldautomaten auswechseln

Gefälschtes Tastenfeld: Fast 200.000 Geheimnummern ausgespäht

Fast 190.000 Geheimnummern haben Betrüger an Geldautomaten ausgespäht und die Konten von Verbrauchern leergeräumt. Für deutsche Großbanken wird der Datenklau teuer: Laut einem Zeitungsbericht mussten sie 2010 ein Drittel ihrer Cash-Maschinen austauschen - wegen Sicherheitsproblemen.

Hamburg - Der Betrug mit gefälschten EC-Karten wird für Deutschlands Banken zu einem teuren Problem: Laut "Financial Times Deutschland" mussten die großen Privatbanken 2010 einen beträchtlichen Teil ihrer Geldautomaten austauschen, weil diese zu leicht manipulierbar waren.

Insgesamt seien rund 2500 Automaten betroffen gewesen. Das entspricht rund einem Drittel der rund 9000 Automaten, die die Banken der sogenannten Cash Group betreiben. Diese umfasst die größten Privatbanken wie die Deutsche Bank und Commerzbank. Für andere Cash-Maschinen, wie die rund 25.000 Geldautomaten der Sparkassen, lagen zunächst keine Erhebungen vor, wie viele Automaten ausgetauscht worden sind.



Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) nimmt das sogenannte Skimming stark zu. Täter montieren dabei Kameras und Tastatur-Attrappen an Geldautomaten, um an die Geheimnummern von Kunden zu kommen. In anderen Fällen überstülpen die Betrüger den Kartenschlitz mit einem Lesegerät, das die EC-Karte ausliest. Danach setzen sie sich meist ins Ausland ab, erstellen gefälschte EC-Karten und räumen die Konten ausgespähter Verbraucher leer.

Laut BKA manipulierten die Täter im vergangenen Jahr knapp 3200-mal Geldautomaten - eine Zunahme um 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund 190.000 Bankkunden seien von den Betrugsfällen betroffen gewesen, 300.000 Karten seien vorsorglich gesperrt worden. Insgesamt entstand durch den Einsatz gefälschter Bankkarten ein geschätzter Schaden von rund 60 Millionen Euro.

Die ausgetauschten Automaten sollen laut "FTD" allesamt von Wincor Nixdorf stammen. Der Automatenhersteller hatte jüngst seine Aktionäre mit einer Gewinnwarnung schockiert. Wincor Nixdorf wollte den Bericht nicht kommentieren.

Tabuthema Skimming

Die Bankenbranche ergreift immer neue Maßnahmen, um Betrug am Geldautomaten einzudämmen. So montierte die Deutsche Bank zuletzt an ihren Filialen die automatischen Türöffner ab, durch die Kunden ihre Karte schieben mussten, wenn sie außerhalb der Öffnungszeiten kamen.

Einen Befreiungsschlag erhoffte sich die Branche auch von einem sogenannten EMV-Chip, der das Geldabheben mit gefälschten Karten verhindern soll. Diese Technik funktioniert allerdings nur in Europa. Um die Sicherheitsschranke zu umgehen, brauchen Skimmer-Banden nur Helfer außerhalb Europas anzuheuern.

Dennoch scheinen die Maßnahmen der Banken allmählich Wirkung zu zeigen. Laut BKA ist die Zahl der Attacken im zweiten Halbjahr 2010 zurückgegangen. Auch in den ersten Monaten des Jahres 2011 war die Zahl rückläufig.


dagegen den Umgang der Banken mit dem Thema Skimming. Aus Angst, die Kunden zu verunsichern, geben sich die meisten Institute verschlossen. Die Deutsche Bank zum Beispiel wollte einen kostspieligen Austausch von 1200 Geldautomaten im vergangenen Jahr gegenüber der "FTD" nicht kommentieren.


Wie Kunden sich wehren können

Die Täter erweitern zudem ihr Betätigungsfeld. Laut BKA wurden 2010 erstmals auch an Tankautomaten und Fahrkartenautomaten der Bahn Daten abgegriffen. Ein lohnenswertes Geschäft: Mit Daten aus einer einzigen Tanksäule in Nordrhein-Westfalen hätten sie 600.000 Euro Beute gemacht.

Kunden können sich gegen Betrugsversuche allerdings wehren - vor allem durch Achtsamkeit. Vor allem an Bahnhöfen und in Fußgängerzonen sollten sie aufpassen und nach Mini-Kameras oder kleinen Löchern am Geldautomaten suchen. In jedem Fall sei es sinnvoll, bei der PIN-Eingabe mit der anderen Hand die Tastatur abzudecken, empfiehlt Hans-Werner Niklasch, Geschäftsführer der Euro-Kartensysteme.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Hollywood? Nein, Weißes Haus

Hollywood? Nein, Weißes Haus


Es sind Innenansichten eines Triumphs: Der Fotograf Pete Souza hat in kraftvollen Bildern dokumentiert, wie Barack Obama und sein Stab die Todeshatz auf Bin Laden verfolgen. Die Inszenierung soll den US-Präsidenten als Macher in Szene setzen - das haben schon seine Vorgänger bestens verstanden.


Wer wirklich hinter die Kulissen im Weißen Haus schauen will, darf nicht Berater sein, schon gar nicht Journalist, nicht einmal unbedingt Politiker. Er muss Fotograf sein.

"White House Photographer", so der offizielle Arbeitstitel, schießen Bilder für die Ewigkeit, nicht für die nächste Ausgabe. Sie sollen eine Präsidentschaft für die Ewigkeit inszenieren, sie arbeiten schließlich für den Präsidenten. Die Bilder von John F. Kennedy im Oval Office, beim Spiel mit seinen kleinen Kindern, vom strahlenden Ronald Reagan während eines Staatsbanketts, vom noch jugendlich wirkenden Bill Clinton im Rosengarten, sie wirken bis heute.


Im Gegenzug erhalten die Kamerakünstler fast unbegrenzten Zugang, sie sind oft noch im Raum, wenn der Präsident in ganz kleinem Kreis spricht. Ihren besten Fotografen vertrauen viele Präsidenten mehr als ihren Leibwächtern. Pete Souza heißt der aktuelle Chef-Fotograf von Barack Obama, er ist gebürtiger Portugiese und hat schon für Reagan gearbeitet. Über ihn ist sogar ein Dokumentarfilm erschienen, "The President's Photographer" heißt er.

Souza war auch dabei, als eine der geheimsten US-Militäraktionen aller Zeiten befohlen wurde, die Tötung Osama Bin Ladens. Das Weiße Haus hat - in perfekter Inszenierung des Sieges - seine Bilder nun online gestellt, eine kleine Auswahl zumindest. Und vor allem ein Bild: Souza hält den Moment fest, als noch nicht geklärt ist, ob der Einsatz der Navy Seals gegen Osama Bin Laden gelingt oder nicht. Als unklar ist, ob der kleine Kreis von Mächtigen im Situation Room des Weißen Hauses gerade den wohl größten Triumph von Obamas Amtszeit erlebt - oder Dutzende amerikanischer Elitesoldaten in den Tod schickt und so vielleicht auch die eigene politische Karriere ruiniert.

Im Nahkampf gegen einen Massenmörder

Als Souza auf den Auslöser drückt, sieht man Barack Obama leicht vornüber gebeugt sitzen, er starrt direkt auf einen Bildschirm, dort wird die dramatische Aktion wohl übertragen. "Wie ein Laser" sei sein Blick gewesen, schreibt die "New York Times" darüber. Vize-Präsident Joe Biden sitzt neben ihm, hemdsärmelig, nichts ist zu sehen von der Flapsigkeit, die ihm manchmal zu eigen ist. Gegenüber von den beiden Männern sind Verteidigungsminister Robert Gates und Außenministerin Hillary Clinton abgebildet, auch sie mit ernsten Gesichtern, Clinton hat ihre Hand vor den Mund gelegt, als könne sie die Spannung gar nicht mehr ertragen. Es ist dieselbe Clinton, die im Wahlkampf einst laut Zweifel anmeldete, ob Obama überhaupt in der Lage sei, eine gefährliche außenpolitische Situation zu handhaben.

Natürlich wollen Obamas Berater diese Bilder veröffentlichen, schließlich sind es nun die Aufnahmen eines Triumphs. Es zeigt, wie dramatisch der Einsatz verlief, wie viel Mumm es brauchte - es war ja keine ferne Drohne, die den Terrorfürsten tötete, es waren Soldaten im Nahkampf gegen einen Massenmörder.

Sie sollen auch belegen, wie involviert der Präsident selbst in der Planung der Aktion war, persönlich soll er neun Treffen im Oval Office dazu geleitet haben - und darauf bestanden haben, dass man die Anlage nicht einfach bombardiert, sondern Bin Laden direkt angreift.

US-amerikanische Präsidenten haben sich immer über Bilder definiert. Ronald Reagans Kommunikationschef plante dessen Tag so geschickt, dass es immer mindestens eine Gelegenheit für einen schönen Schnappschuss gab.

Im Internet-Zeitalter ist dies noch leichter geworden, die Berater im Weißen Haus müssen gar keine Abnehmer mehr finden. Es reicht ja, die Schnappschüsse online zu stellen. Obamas Team hat das schon oft getan, etwa auf der Internetplattform Flickr, auch mit den besten Aufnahmen aus dem triumphalen Wahlkampf. Obamas persönlicher Assistent hat stets wild geknipst, selbst diese Aufnahmen waren irgendwann zu sehen. So steuerten die Helfer geschickt selbst, wie sich ihr Chef ins Gedächtnis der Öffentlichkeit einbrennen sollte.

Lernen aus den Fehlern mit Saddam Hussein

Die Foto-Strategen überlegen aber auch, welche eher privaten Bilder aus dem innersten Kreis zur Veröffentlichung gedacht sind und welche nicht. Als die einstigen Rivalen Obama und Clinton sich nach der Verabschiedung der Gesundheitsreform umarmten, waren die Aufnahmen davon sehr schnell öffentlich zu sehen.

Man kann diese Inszenierung journalistisch fragwürdig finden, schließlich drucken und verbreiten viele Medien so Bilder, die eigentlich im PR-Auftrag entstanden. Mitglieder des White House Press Corps, die ohnehin ihren Bedeutungsverlust im Internet-Zeitalter beklagen, murren zudem, dass sie manchmal bei Obama-Terminen draußen bleiben müssen. Sie können dann nur auf Souzas Bilder hoffen - die den Präsidenten garantiert nicht in schlechtem Licht zeigen.

Dennoch sind dessen gesammelte Aufnahmen auch eine erste Momentaufnahme geschichtlicher Ereignisse, aller Inszenierung zum Trotz. Und, immerhin, ein wenig stolz kann Amerika ja auch sein auf die Aufnahme der entschlossenen Obama-Krieger aus dem Situation Room des Weißen Hauses. Es zeigt eine Supermacht, die entschlossen handeln kann. Es zeigt nicht: den toten Terrorfürsten. Noch nicht jedenfalls.


Als die Regierung von George W. Bush den irakischen Diktator Saddam Hussein aufspürte, kursierten rasch Bilder vom verdreckten Hussein in einem Erdloch. Der große USA-Widersacher sollte noch einmal klein gemacht werden.

Es war ebenfalls ein amerikanischer Triumph über einen furchtbaren Diktator. Doch es wirkte auch ein wenig schäbig. Diesmal sehen wir Amerikas Stärke - ohne Demütigung.

Montag, 2. Mai 2011

Sony entschuldigt sich für Datenklau

Sony entschuldigt sich für Datenklau

Mit einer tiefen Verbeuung entschuldilgte sich die Sony-Führung
Erstmals hat sich Sony nach Bekanntwerden des Datendiebstahls im Playstation-Netzwerk öffentlich geäußert. Der Konzern gelobte Besserung – und lockt mit einem Gratisangebot.

Der japanische Elektronikkonzern Sony hat sich für Sicherheitslücken in dem Datennetzwerk der Spielekonsole PlayStation entschuldigt und Entschädigungsleistungen angeboten. „Wir entschuldigen uns zutiefst für die großen Sorgen und den Ärger, den wir unseren Kunden bereitet haben“, sagte Sony-Vize Kazuo Hirai am Sonntag auf einer Pressekonferenz, bevor er sich zusammen mit Vorstandskollegen tief und lange verbeugte.

Es war die erste öffentliche Äußerung von Sony nachh Bekanntwerden des beispiellosen Datenklaus von 77 Millionen Nutzern. Die Sicherheitslücke hatte nicht nur PlayStation-Spieler weltweit aufgeschreckt, sondern auch Datenschützer auf den Plan gerufen. Sony erklärte, die Sicherheitsmaßnahmen des Computer-Systems seien verbessert worden. Es seien höhere Standards für den Datenschutz und die Verschlüsselung eingeführt worden. Die US-Ermittlungsbehörde FBI sei um Hilfe gebeten worden.

Einige Dienste gehen wieder online


Um eine Kundenflucht zu Konkurrenzprodukten wie der Wii von Nintendo oder der XBox von Microsoft zu vermeiden, bietet Sony nun Kunden an, einige Dienste kostenlos in Anspruch zu nehmen. Sie können beispielsweise einen Monat die Premium-Angebote ohne zusätzliche Kosten nutzen. Nach dem Datenklau, der zwischen dem 17. und 19. April stattgefunden haben soll und erst kürzlich bekannt wurde, sperrte Sony den Online-Service der Playstation. In der neuen Woche sollen laut Sony einige Dienste wieder aufgenommen werden. Auf der Plattform können Interessenten Spiele im Internet kaufen und auch online gegeneinander antreten.

Sony-Kunden, Datenschützer und Politiker hatten vor allem kritisiert, dass der massive Datenklau erst mit Verzögerung veröffentlicht wurde. „Wir haben die Erklärung so früh wie möglich bekanntgegeben, was sich als Tag nach der Lancierung (des Tablets) herausstellte“, sagte Hirai, der Nachfolger von Sony-Chef Howard Stringer werden soll. Wenige Stunden vor der Veröffentlichung hatte Sony als großer Nachzügler der von Apples iPad dominierten Branche seinen neuen Tablet-Computer vorgestellt

Sony kämpft im Geschäft mit Spielekonsolen um wichtige Marktanteile. Der Datendiebstahl, bei dem persönliche Daten wie Namen, Anschriften, Email-Adressen, Geburtsdaten, User-Namen und Passwörter abgegriffen wurden, könnte die Bilanz des Konzerns belasten, der zudem unter den Folgen des Erdbebens und Tsunamis leidet. Hirai betonte, Sony könne noch nicht einschätzen, wie sich der Hacker-Angriff auswirken werde. Die Playstation-Plattform trägt schätzungsweise 500 Millionen Dollar zu den jährlichen Umsätzen bei. Die Sony-Aktie befand sich in der vergangenen Woche auf Talfahrt. Am Donnerstag – vor dem Feiertag am Freitag – verlor sie in Tokio 4,5 Prozent.

Anonymus will mit Angriff nichts zu tun haben
 
Die Netzaktivisten-Gruppe Anonymous, auf die der Verdacht gefallen war, hinter dem Datenklau zu stecken, meldete sich derweil erneut zu Wort. Anonymus fühle sich als Sündenbock missbraucht, teilten Vertreter der Gruppierung FOCUS per E-Mail mit. Ihre Vereinigung stehe für den Schutz privater Daten und habe keinerlei finanzielle Interessen, schreiben sie.

Anonymous hatte noch bis Anfang April Sony-Server mit so genannten DDoS-Attacken traktiert, weil der Konzern den Playstation-Hacker GeoHot verklagt hatte. „Sony hätte spätestens nach unseren Attacken vor einigen Wochen klar sein müssen, dass ihre Netzwerkstruktur nicht sicher ist“, so die Anonymus-Vertreter zu FOCUS.

Wir haben gewonnen!

Wir haben gewonnen!



Die USA sind ein einziges Fahnenmeer: Amerikaner im ganzen Land feiern die Nachricht vom Tod des Top-Terroristen Osama bin Laden. Tausende strömen auf die Straßen der Metropolen Washington und New York.

Jubelnde Massen feierten den Tod des Top-Terroristen Osama bin Laden. In der Hauptstadt Washington glich das Gelände rund um das Weiße Haus einem tosenden Volksfest. Trommeln, Trillerpfeifen und Hupkonzerte begleiteten wilde Freudentänze.

„USA, USA!“, tönten in der Nacht zum Montag (Ortszeit) Sprechchöre durch Meere amerikanischer Flaggen. „Wir haben ihn! Wir haben unsere Gerechtigkeit“, riefen die Menschen. Auch in New York hielt es die Menschen nicht in ihren Häusern. Noch während Präsident Barack Obama im Fernsehen eine Ansprache hielt, strömten Tausende zu Ground Zero und zum Times Square.

Gedenken an Opfer des 11. September

„Ich dachte, wir würden Osama niemals fangen“, stammelte ein sichtlich gerührter Mann in der Menge am Times Square. „Und heute überwältigt die Nachricht die ganze Nation.“ Ein Feuerwehrmann gedachte der Opfer der El-Kaida-Anschläge vom 11. September 2001 in New York. „9/11 hat mein Leben auf schreckliche Weise verändert“, sagte der Mann an der Stelle, an der einst die Türme des World Trade Centers standen. „Aber heute haben wir Gerechtigkeit erfahren. Es ist Krieg, und ich fühle: Wir haben gewonnen.“ Viele schwenkten US-Fahnen, Champagnerkorken knallten. „Was für ein wunderbarer Tag“, rief ein New Yorker aus. „Endlich ist es soweit.“

Rund um das Weiße Haus feierte die Menge lautstark Präsident Barack Obama. „Er hat die nächste Wahl schon gewonnen“, strahlte ein Washingtoner. Während der Wohnsitz des Präsidenten gleißend angestrahlt in der milden Nachtluft lag, war draußen der Bär los. Menschen aller Nationen und Hautfarben umarmten sich und stimmten mit Sprechchören und Liedern in die Hupkonzerte der Autokorsos ein. „Ich habe die Nachricht im Fernsehen gehört und bin aus dem Bett gesprungen, um sofort hier zu sein“, sagte eine Frau in Jogginghosen. Neben ihr ein Mann im Smoking, der von einer Abendgala gekommen war.

Ausgelassene Freude
 
Polizei- und Krankenwagen säumten das Viertel. Die Sicherheitskräfte freuten sich zusammen mit den Feiernden. Keiner griff ein, als ein in einer US-Flagge gehüllter Mann einen Laternenmast vor dem Haus der Obamas erklomm, um das „Star Spangled Banner“ dort unter dem Jubel der Menge zu befestigen. „Yes, you can!“, feuerte ihn die begeisterte Masse an.

Unter Hunderten US-Flaggen wehten vereinzelt auch arabische Banner. „Das ist sehr mutig und schön“, sagte ein Mann. „Moslems und Christen freuen sich an diesem Tag gemeinsam darüber, dass ein Massenmörder tot ist.“

Im Januar vergangenen Jahres feuerten US-Soldaten noch auf Osama bin Laden aus Papier. Eineinviertel Jahre später, am 1. Mai 2011, wurde daraus Realität: Eine US-Spezialeinheit erschoss ihn in Pakistan.

Samstag, 30. April 2011

Japans Atomberater wirft Regierung Rechtsbruch vor

Japans Atomberater wirft Regierung Rechtsbruch vor

Weinender Atomberater Kosako: "Ich kann das als Wissenschaftler nicht zulassen"



Der Atomberater des japanischen Ministerpräsidenten hat seinen Rücktritt erklärt - weil die Regierung nach seiner Ansicht geltendes Recht bricht. Japans Führung findet ihr Krisenmanagement zwar weiter tadellos, doch viele Menschen sehen das mittlerweile anders.

Tokio - Es war ein Abgang voller Wut und Trauer. Toshiso Kosako, offizieller Atomberater der japanischen Regierung, hat seinen Job hingeschmissen. Die Regierung halte sich nicht an geltende Gesetze, beklagte Kosako unter Tränen bei einer Pressekonferenz. Sein Eindruck sei, dass man sich nur mit Notlösungen und Provisorien über die Zeit rette, anstatt eine wirkliche Lösung für die Atomkrise zu suchen.

Das Kabinett habe seinen Rat zum Umgang mit der Krise von Fukushima ignoriert. Und weil niemand auf ihn höre, habe es "keinen Sinn, dass ich auf meinem Posten bleibe", sagte Kosako. So sei der von der Regierung eingeführte Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr für die Strahlenbelastung von Schülern in der Nähe von Fukushima inakzeptabel. "Ich kann das als Wissenschaftler nicht zulassen", sagte Kosako.



Zum Vergleich: Der Wert entspricht der Höchstdosis für einen deutschen Atomkraftwerksmitarbeiter. Zahlreiche Experten hatten sich bereits kritisch zu diesem Grenzwert für die Schüler geäußert. "Das ist viel zu viel", sagt Shaun Burnie, der als unabhängiger Experte für Greenpeace arbeitet, dem SPIEGEL. "Kinder sind doch viel strahlenempfindlicher als Erwachsene." Edmund Lengfelder vom Otto Hug Strahleninstitut beklagte: "Man nimmt damit ganz bewusst zusätzliche Krebsfälle in Kauf. Durch den Grenzwert ist die Regierung juristisch aus dem Schneider - moralisch aber nicht."

Parlament beschließt Nothaushalt

Bei seinem Rücktritt kritisierte Regierungsberater Kosako nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo auch mangelnde Transparenz bei der Strahlungsmessung rund um die Meiler von Fukushima und die Anhebung der Grenzwerte für Arbeiter in der Anlage. Der Professor für atomare Strahlung an der Universität Tokio war im März von Ministerpräsident Naoto Kan zum Regierungsberater ernannt worden. Das Amt gilt in Japan als prestigeträchtig. Es kommt äußerst selten vor, dass Wissenschaftler solch einen Posten aus Protest räumen.


Ministerpräsident Kan verteidigte das Krisenmanagement seiner Regierung am Samstag noch einmal. Man stütze sich auf die Empfehlungen eines Expertenkomitees, sagte er im Parlament. Kosako sei aufgrund von Meinungsverschiedenheiten unter Fachkollegen zurückgetreten. "Wir begrüßen unterschiedliche Sichtweisen unter unseren Beratern", so Kan. Das Unterhaus des Parlaments beschloss am Samstag einen Nothaushalt im Umfang von 48 Milliarden Dollar, um die Schäden in den verwüsteten Landesteilen langsam auszubessern. Am Montag muss noch das Oberhaus des Parlaments zustimmen.


In einer Umfrage der Agentur Kyodo erklären 76 Prozent der befragten Japaner, sie seien unzufrieden mit Kans Führung nach Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe. Knapp ein Viertel forderte, der Ministerpräsident solle sofort zurücktreten. Im Yoyogi Park in Tokio trafen sich am Samstag rund 450 Demonstranten, um gegen die Regierung zu protestieren. Sie schlugen Trommeln und skandierten Parolen gegen die Atomkraft. "Elektrizität in Tokio - Opfer in Fukushima" war auf einem Transparent zu lesen. "Ich wusste immer, dass Atomkraft gefährlich ist", sagte eine der Demonstrantinnen, Yoshiko Nakamura. "Das ist eine gute Möglichkeit, meine Ängste zu äußern."

Die deutsche Botschaft in Japan arbeitet seit Freitag wieder vollständig von Tokio aus. Das hat das Auswärtige Amt mitgeteilt. Die Auslagerung nach Osaka sei beendet. Mitte März war der Botschaftsbetrieb von der japanischen Hauptstadt zunächst komplett in die etwa 500 Kilometer entfernte Stadt verlegt worden. Hintergrund waren Bedenken wegen radioaktiver Strahlung aus der Atomanlage in Fukushima. Zuletzt waren Botschaftsmitarbeiter sowohl in Tokio als auch in Osaka tätig.


Mittwoch, 20. April 2011

Ich heirate eine Familie

Ich heirate eine Familie

Sie lebt den Traum vieler junger Frauen: Kate Middleton wird am 29. April Prinz William heiraten. Geboren wurde die Prinzessin in spe am 9. Januar 1982 in Reading.

Wenn Prinz William seine Kate am 29. April zum Traumaltar führt, heiratet er nicht nur seine große Liebe. Obendrauf erhält er eine neue Familie. Doch wer sind eigentlich diese Middletons?

Kein Schritt mehr ohne Paparazzi. Beim Einkaufen. Beim Essen. Bei der Arbeit. Versteckt hinter Hauseingängen, rasend auf Motorrädern. Seit der Verlobung von Kate Middleton mit Prinz William im vergangenen November steht die ganze Familie der Braut im Licht der Öffentlichkeit. Kurz vor Ostern wurde es den Middletons jedoch zu viel: Sie reichten einen Antrag bei der britischen Kommission für Pressebeschwerden ein. „Die Middletons geben ihrer Besorgnis Ausdruck“, versuchte eine Sprecherin des Königshauses den Vorgang herunterzuspielen. Der Sender BBC berichtete jedoch, der Palast plane, hart gegen Fotografen vorzugehen, die insbesondere das Brautpaar verfolgten. Welche Mittel man in dem Fall ergreifen könne, wollte die Sprecherin nicht sagen: „Darüber spekulieren wir nicht.“

Die Verfolgung durch die Paparazzi kommt nicht von ungefähr: Während Kate Middleton seit Jahren im Rampenlicht steht, ist über ihre Familie nur wenig bekannt. Diskretion wird groß geschrieben – bis zur Verlobung hat kein Familienmitglied ein Interview gegeben. Umso stärker ist nun das Verlangen der britischen Öffentlichkeit nach Informationen. Doch auch jetzt, eine Woche vor der Trauung in der Westminster Abbey in London, geben die Middletons nur das Nötigste über sich preis.

Keine armen Leute

Gesichert ist jedoch: So kleinbürgerlich wie gern getan wird, sind die Middletons nicht. Väterlicherseits stammt Kate von der Familie Lupton ab, deren Mitglieder im 18. Jahrhundert wohlhabende Wollhändler waren und zu großem wirtschaftlichen Reichtum kamen. Auch König Edward III. und dessen Frau Philippa von Hennegau gehören zu ihren Vorfahren. Mütterlicherseits stammt Kate von Minenarbeitern aus County Durham ab.

Verschmelzen taten diese zwei unterschiedlichen Familien, als sich Kates Eltern in den 1970er-Jahren während ihrer Arbeit bei der Fluggesellschaft British Airways kennenlernten. Mutter Carole war Stewardess, Vater Michael Pilot. Mitten in der Thatcher-Ära machten sich die zwei selbstständig und gründeten das Versandhaus „Party Pieces“, das sich auf Accessoires für Kindergeburtstage spezialisierte. Wie die Zeitung „Die Welt“ berichtete, erreichte das Betriebsvermögen bald die Millionengrenze.

Die Middletons konnten sich dadurch nicht nur ein stattliches Anwesen in Bucklebury, einem Ort in der Grafschaft Berkshire, leisten. Sondern auch die horrenden Gebühren für die Privatschule Marlborough College: Zwischen 17 500 Euro und 23 600 Euro kostet hier ein Schuljahr. Und das mal drei: Denn nicht nur Kate besuchte die Schule, sondern auch ihre jüngeren Geschwister Philippa, genannt Pippa, und James.

Schwester Pippa auf der Überholspur

Über den Bruder ist wenig bekannt. 1987 geboren, soll er heute als Geschäftsmann arbeiten. Die 27-jährige Pippa gilt dagegen als „Socialite“. Seit 2008 arbeitet sie in London für eine Event-Firma, wurde im selben Jahr vom Magazin „Tatler“ zur begehrenswertesten Single-Frau der britischen Gesellschaft gekürt. Damit verwies sie sogar Prinzessin Eugenie, die Tochter von Prinz Andrew, auf die Plätze. Die Schriftstellerin Plum Sykes sagte über sie: „Pippa ist die Glücklichste von allen. Sie kriegt die richtige Art von Aufmerksamkeit von Männern, Modedesignern und Gastgebern und hat nicht irgendeine Verpflichtung. Sie wurde zu einer Prinzessin ganz ohne Schattenseiten.“

Pippas Popularität scheint sogar noch zu steigen: Laut „Yahoo“ wuchs die Zahl der Suchanfragen um 200 Prozent an. Und da Schwester Kate ab dem 29. April unter der Haube ist, dürfte dies noch lange so bleiben.

Onkel mit Hang zu Joints

Ein „schwarzes Schaf“ darf Familie Middleton natürlich auch nicht fehlen: Diesen Part übernimmt Onkel Gary Goldsmith. Wie die Illustrierte „Bunte“ berichtete, soll der Bruder von Kates Mutter angeblich brasilianische Prostituierte für 700 Euro die Nacht vermitteln. Ob das stimmt, bleibt dahingestellt. Allerdings scheint er ein lockeres Verhältnis zu Drogen haben: Unlängst wurde der 50-Jährige von Reportern der englischen Zeitung „News of the World“ in seiner „Villa De Bang-Bang“ auf Ibiza besucht. Seine erste Frage an die Journalisten: „Möchte jemand einen Joint?“ Zur Hochzeit am 29. April ist er dennoch eingeladen.

Sonntag, 17. April 2011

Wind und Wasser günstiger als Kohle und Atom

Wind und Wasser günstiger als Kohle und Atom

In Umfragen gehen die Bundesbürger immer deutlicher auf Distanz zur Atomkraft


Die Kosten der Energiewende bleiben umstritten: Während der Atomausstieg laut Regierung mehrere Milliarden Euro kostet, hält Greenpeace die Kosten für Strom aus Atomkraft und Kohle für höher als offiziell angegeben.

Nach einer Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace ist Strom aus Wind- und Wasserkraft schon heute günstiger als Strom aus Kohle und Atom. Würden sämtliche Kosten und milliardenschwere staatliche Förderung für konventionelle Energien berücksichtigt, koste insbesondere Atomstrom in Wirklichkeit fast doppelt so viel wie Wasserkraft und zwei Drittel mehr als Windenergie.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Steinkohle seit 1970 mit 288 Milliarden Euro gefördert wurde, Atomenergie mit 196 Milliarden und Braunkohle mit 67 Milliarden. Erneuerbare Energien werden erst seit 1990 gefördert und kommen deswegen nur auf rund 39 Milliarden Subventionen. Zudem sei die Förderung der erneuerbaren Energien laut Studie transparenter und werde explizit im Strompreis ausgewiesen. Die Förderung von Strom aus Kohle und Atomkraft sei für den Verbraucher hingegen nicht immer sichtbar.

„Die ganze Energiedebatte krankt daran, dass für Atom und Kohle die tatsächlichen gesellschaftlichen Kosten nicht ehrlich beziffert werden“, kritisierte Robert Werner, Vorstand der Energiesparte Greenpeace Energy. Die Deutsche Umwelthilfe warnte in einer Erklärung davor, die „von interessierter Seite forcierte unseriöse Kostendebatte als Handbremse gegen die Umsetzung einer umfassenden Energiewende einzusetzen“.

Subventionen für energieintensive Industrie gefordert
 
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten sich als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe in Japan darauf verständigt, dass Bundestag und Bundesrat bis Mitte Juni die nötigen Gesetzesänderungen für eine Abkehr von der Atomkraft beschließen sollen.

In ihrem wöchentlichen Video-Podcast sagte Merkel, für die energieintensive Industrie müsse dafür gesorgt werden, dass nicht die Arbeitsplätze dahin abwanderten, „wo man sich nicht so um Klimaschutz kümmert“. Der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Michael Fuchs (CDU) forderte in der „Bild am Sonntag“ Subventionen für energieintensive Betriebe.

Warnung vor Panikmache

Laut „Bild“-Zeitung schätzen Experten von Union und FDP die Kosten eines raschen Atom-Ausstiegs auf rund 16 Milliarden Euro bis 2015. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lässt laut „Spiegel“ eine Erhöhung der Kernbrennstoffsteuer für die Konzerne prüfen.

Die Grünen warnten vor Panikmache bei der Strompreis-Entwicklung. Die „hysterische Debatte“ müsse dringend mit konkreten Zahlen versachlicht werden, forderte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn in der „Rheinpfalz am Sonntag“. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte dem „Tagesspiegel am Sonntag“, nach Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums werde jeder Haushalt nur mit 1,50 Euro pro Monat zusätzlich belastet.

Dienstag, 12. April 2011

Elf neue Mobiltelefone im April

Elf neue Mobiltelefone im April

Motorola Pro

Android-Smartphones der Oberklasse und für Einsteiger sowie die Rückkehr eines alten Bekannten: Elf Mobiltelefone unterschiedlicher Klassen kommen im April auf den Markt.

Googles Betriebssystem Android setzt sich auf immer mehr Mobiltelefonen durch: Jedes dritte Smartphone, das derzeit in den USA verkauft wird, läuft mit Android. Auf Platz zwei und drei liegen nach Angaben des Marktforschungsinstituts Comscore wie gehabt RIM (Blackberry) sowie Apple. Auch in Deutschland holen Android-Handys weiter auf.

So bringen die Hersteller auch im April einige neue Smartphones mit dem Google-Betriebssystem heraus – zum Beispiel HTC, Motorola und Samsung. Highlights sind in diesem Monat die neue Version von HTCs Einsteiger-Smartphone Wildfire sowie Motorolas Business-Freizeit-Kreuzung Pro. Außerdem bringt Sony Ericsson zwei Geräte auf den Markt, die eigentlich schon für März angekündigt waren.

Billig-Android-Smartphones
Eine Besonderheit sind zwei Android-Handys von Simvalley Mobile für Anfänger: Sie kosten nur 100 bzw. 130 Euro – sollen aber mit Abstrichen trotzdem Smartphone-Möglichkeiten bieten.

Doch auch die Einfach-Handys sind noch nicht ausgestorben: Motorola bringt mit dem Gleam ein Klapp-Handy heraus, das optisch stark an das Razr erinnert, eines der bekanntesten Geräte des Herstellers.

Auf den folgenden Seiten stellt FOCUS Online alle Handys vor, die im April auf den Markt kommen sollen.


Emporia A3690: Seniorenhandy mit GPS
Emporia A 3690 Safety

Das Seniorenhandy Safety verfügt wie alle Mobiletelefone von Emporia über eine Notruffunktion: Mit einer Taste auf der Rückseite des Geräts erreicht man diese einfach. Die Besonderheit des weißen Handys ist aber die GPS-Funktion: Sie hilft im Notfall bei der Ortung des Besitzers.

Standort automatisch ermittelt
 
Wird die Notruftaste gedrückt, ermittelt das Handy automatisch den Standort dazu. Bis zu fünf Notrufnummern werden hintereinander angerufen und gleichzeitig eine SMS mit der Adresse versendet.

Das Saftey verfügt darüber hinaus über typische Ausstattungsmerkmale von Seniorenhandys: extragroße Tasten, hörgerätetaugliche Lautsprecher und ein breites Display. Außerdem ist das Handy mit Bluetooth, Taschenlampe und Radio ausgerüstet und wiegt 103 Gramm.


HTC Wildfire S: Android-Einsteiger mit neuem Display

HTC


Mit dem Wildfire S bringt HTC den Nachfolger des erfolgreichen Einsteiger-Smartphones Wildfire. Als echte Neuauflage kann man das Android-Gerät nicht bezeichnen, eher als verbesserte Version. Die Zielgruppe bleibt dieselbe: Das Wildfire ist als Smartphone-Einsteiger gedacht, mit dem man unterwegs ins Internet gehen kann oder Neuigkeiten in sozialen Netzwerken veröffentlicht.

Zunächst hat sich äußerlich etwas getan: Im Vergleich zur ersten Variante ist das Wildfire S kleiner geworden – es misst nur noch 101,3 x 59,4 Millimeter, vorher waren es 106,75 x 60,4 Millimeter. Zugleich ist das Gerät minimal dicker geworden und ist nun 12,4 statt 12,19 Millimeter tief. Das Handy wiegt mit 105 Gramm genau 13 Gramm weniger als der Vorgänger.

Trackball ist verschwunden

Optisch fällt zudem eine weitere Neuerung ins Auge: HTC verzichtet beim Wildfire S auf den Trackball, das Handy wird ausschließlich über den Touchscreen bedient. Dessen Maße habe sich nicht verändert: Der Bildschirm ist 3,2 Zoll groß. Die Auflösung ist allerdings besser und beträgt jetzt 480 x 320 statt vorher 240 x 320 Pixel. Die Kamera bringt wie bisher eine Auflösung von fünf Megapixel mit.

Im Inneren des Wildfire S hat HTC ein paar technische Verbesserungen vorgenommen. Der Prozessor wurde von 528 auf 600 Megahertz aufgerüstet, der Arbeitsspeicher von 384 auf 512 Megabyte. Das Handy läuft mit der aktuellen Android-Varainte 2.3, Gingerbread. Ein weiterer Unterschied zur alten Version ist das neue HTC-Sense-Bedienkonzept. Der Preis ist gleich geblieben: 279 Euro kostet die Neuauflage des Wildfire.

Motorola Gleam: Das Razr-Revival

Motorola Gleam
 Einfachheit und Spaß: Mit diesen beiden Begriffen beschreibt Motorola das Klapp-Handy Gleam. Das Handy ist als Einsteigergerät für alle gedacht, die auf Smartphone-Funktionen verzichten können und mit dem Gerät vor allem telefonieren wollen.

Optisch erinnert das Gleam an einen alten Bekannten: Es sieht mit seinen flachen Tasten und dem Klappmodus dem Motorola-Handy Razr sehr ähnlich.


 Weniger als 100 Euro
Das Mobiltelefon wiegt 105 Gramm und ist 13,9 Millimeter flach. Das TFT-Display misst 2,4 Zoll und bringt eine Auflösung von 240 x 320 Pixel mit. Der Speicher lässt sich per microSD-Karten um bis zu 16 Gigabyte erweitern. Das Gleam bringt einen Multimediaplayer, eine 2-Megapixel-Kamera und ein Radio mit. Zum Surfen im Internet steht eine WAP-2.0-Browser bereit. Das Gleam ist für 99 Euro zu haben.



Motorola Pro: Business-Android-Smartphone


Motorola Pro


Das Business-Smartphone Pro von Motorola sieht auf den ersten Blick eher wie ein BlackBerry aus. Kein Wunder: Das Gerät ist für die geschäftliche Nutzung gemacht, soll aber laut Hersteller ein „Freizeitprofi“ sein.

Das Pro kam in den USA unter dem Namen Droid Pro auf den Markt und bringt eine Volltastatur unterhalb des 3,1 Zoll großen Touchscreens mit.

Das ist ein Manko des Geräts: Das Display mit einer Auflösung von 320 x 480 Pixeln ist nicht besonders groß – HTCs Desire S ist beispielsweise mit einem 3,7-Zoll-Monitor ausgerüstet.

Zur Ausstattung des Pro gehören außerdem ein 1-Gigahertz-Prozessor, GPS sowie zwei Gigabyte interner Speicher. Zudem ist QuickOffice bereits vorinstalliert und das Gerät kann als mobiler UMTS-Hotspot für bis zu fünf weitere Wi-Fi-kompatible Geräte genutzt werden.

Daten aus der Ferne löschen


Als Betriebssystem läuft Android 2.2 (Froyo). Das Smartphone ist 119 x 60 x 11,7 Millimeter groß und wiegt 134 Gramm.


Die Kamera macht Aufnahmen mit einer Auflösung von fünf Megapixel. Speziell für die Business-Nutzer hat Motorola Sicherheitsfunktionen eingebaut: Daten können aus der Ferne gelöscht werden, komplexe Passwörter werden unterstützt und Gerät sowie SD-Karte können verschlüsselt werden.