Donnerstag, 10. März 2011

Int. Fußball - Paukenschlag: Fußballer outet sich

Int. Fußball - Paukenschlag: Fußballer outet sich

Er könnte zum Vorbild zahlreicher Fußballer werden: Anton Hysén, Sohn des ehemaligen Star-Kickers des FC Liverpool Glenn Hysén, hat sich offen zu seiner Homosexualität bekannt. "Ich bin Fußballer - und ich bin schwul", sagte der 20-Jährige vom Viertligisten Utsiktens BK dem Magazin "Offside".



Hysén junior ist damit der erste Fußballer mit einem prominenten Namen, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekennt. Für den Kicker, der in der Jugend für den Erstligisten BK Häcken gespielt, aufgrund zahlreicher Verletzungen aber nicht den Sprung in die erste Mannschaft geschafft hat, war sein "Outing" eine Herzensangelegenheit. "Ich bin Fußballer - und ich bin schwul. Wenn ich meine Leistung bringe, spielt das aber doch überhaupt keine Rolle, ob ich auf Frauen oder Männer stehe", stellt Hysén klar.

Der Meinung sind auch viele seiner Kollegen. Nach seinem Outing hat der 20-Jährige viel Zuspruch erfahren, Profi-Fußballer, Experten und Kommentatoren begrüßten den Schritt Hyséns. "Ich spiele vielleicht nicht in der höchsten schwedischen Liga, aber ich will beweisen, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen keine Rolle bei der Ausübung seines Berufs spielt."

Weg nach oben verbaut?

Dennoch empfiehlt Hysén anderen schwulen Fußballern, vorsichtig zu sein und sich genau zu überlegen, ob sie ihre sexuelle Orientierung öffentlich machen wollen. "Alles ist diesbezüglich so kompliziert. Es gibt Rassisten, die Menschen mit anderer Hautfarbe nicht akzeptieren können. Und es gibt einfach Menschen, die homosexuelle Menschen nicht akzeptieren können."

Hysén weiß auch, dass sein Outing ihm den Weg in eine der oberen Ligen Schwedens vielleicht verbaut hat. "Es könnte ja sein, dass ein Klub Interesse an mir zeigt - und dann hört der Trainer, dass ich schwul bin, und dann ändern sie vielleicht plötzlich ihre Meinung." Doch für Hysén spielt das unterm Strich keine Rolle - er steht nicht nur zu seiner Sexualität, sondern auch zu seiner Entscheidung, diese publik gemacht zu haben. "Das wäre dann das Problem des Klubs, nicht meins."