Sonntag, 20. März 2011

Dutt vor Wechsel zu Bayer Leverkusen

Dutt vor Wechsel zu Bayer Leverkusen

Der nächste Trainerwechsel in der Bundesliga: Robin Dutt wechselt wohl zur kommenden Saison vom SC Freiburg zu Bayer Leverkusen. Der Weg für Jupp Heynckes zum FC Bayern wäre damit frei.

Robin Dutt heuert in Leverkusen an


Das verrückte Trainerkarussell in der Fußball-Bundesliga hat durch den bevorstehenden Wechsel von Robin Dutt zu Bayer Leverkusen noch mehr Fahrt aufgenommen. Der Coach des SC Freiburg verlässt nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa die Südbadener nach vierjähriger Tätigkeit zum Saisonende und wechselt nach Leverkusen. Damit endet die dortige Amtszeit von Jupp Heynckes, der wiederum für den FC Bayern als van-Gaal-Nachfolger frei wäre.

Die Freiburger haben sich wiederum für eine interne Lösung entschieden: Neuer Cheftrainer wird der Coach des Regionalligateams des SC, Marcus Sorg. Unterstützt wird der 45-Jährige vom bisherigen U-19-Bundesligatrainer der Südbadener, Christian Streich. Auch die „Badische Zeitung“ berichtet in ihrer Online-Ausgabe am Sonntag von den Wechseln. Der SC hat für Montagmittag zu einer Pressekonferenz mit Präsident Fritz Keller, Sportdirektor Dirk Dufner und Dutt eingeladen. Dabei wird der Nachfolger verkündet.

Leverkusen müsste Dutt freikaufen
Da Dutt in Freiburg noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012 hat, muss der Champions-League-Anwärter eine Ablöse wohl in Millionenhöhe für den gebürtigen Kölner zahlen. Auch die „Badische Zeitung“ berichtet in ihrer Online-Ausgabe am Sonntag von dem Wechsel.

„Es gibt definitiv keine Entscheidung“, sagte jedoch Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser vor dem Bundesliga-Spiel gegen den FC Schalke 04 auf dpa-Anfrage. Für Montag sei ein Gespräch mit dem derzeitigen Cheftrainer Heynckes angesetzt, das auch in diesem Punkt Klärung bringen dürfte. Der 65-Jährige gilt bei Bayern München als wahrscheinlicher Nachfolger des zum Saisonende scheidenden Niederländers Louis van Gaal. Heynckes hatte eine Entscheidung über seine Zukunft für den Wochenbeginn angekündigt.

Bei Bayer machte man zuletzt keinen Hehl mehr daraus, dass man das lange Zaudern von Heynckes leid und im Hintergrund auf der Suche nach einem Nachfolger war. „Es gibt eine Alternative und viele Varianten“, hatte Holzhäuser gesagt und einen Plan B bestätigt. Dass der Werksverein Dutt favorisierte, war längst ein offenes Geheimnis. „Wenn es dann einen Neuen gibt, kann das auch sehr schnell gehen“, sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler am Samstag dem Internet-Fernsehsender Liga total. Die Gespräche mit dem neuen Mann seien „sehr weit“ gediehen.

„Da müssen Sie sich noch etwas gedulden“
Dutt war 2007 vom Regionalligisten Stuttgarter Kickers als Nachfolger des langjährigen Coaches Volker Finke nach Freiburg gekommen. Er übernahm den SC in der zweiten Liga und führte ihn nach zwei Jahren zurück in die Bundesliga. Auf die Frage, ob er in der kommenden Saison noch Trainer in Freiburg sei, hatte Dutt am Samstag im ZDF-Sportstudio gesagt: „Da müssen Sie sich noch etwas gedulden.“

Der als Spieler nicht über die Verbandsliga hinausgekommene Dutt gehört zur neuen, noch relativ jungen Gilde der Konzept-Trainer, zu der auch der Dortmunder Jürgen Klopp oder der Mainzer Thomas Tuchel gezählt werden. Unter seiner Leitung absolviert der SC trotz des 1:2 am Samstag gegen den FC Bayern München und damit vier Niederlagen nacheinander derzeit eine seiner besten Bundesliga-Spielzeiten.

Der Sohn eines Inders und einer Deutschen hat sich als Coach Schritt für Schritt von der Verbands- bis in die Bundesliga hochgearbeitet und seine Fußball-Lehrer-Lizenz als Lehrgangsbester erworben. Zudem besitzt er ein gutes Händchen im Umgang mit jungen Spielern, was ihm auch bei Bayer 04 zugutekommen dürfte. Und er bevorzugt eine ruhige Medienlandschaft, wie es sie in Freiburg gibt – und auch in Leverkusen.