Mittwoch, 9. März 2011

Felix Magath stürmt mit Schalke ins Viertelfinale

Felix Magath stürmt mit Schalke ins Viertelfinale

Der angeblich vor dem Aus stehende Schalker Trainer Felix Magath hat einen großen Erfolg errungen. Dank einer kämpferischen Leistung hat seine Elf den FC Valencia 3:1 besiegt und das Viertelfinale der Königsklasse erreicht.

Nach dem dritten Tor kannte der Jubel keine Grenzen mehr



Allen Turbulenzen um die Zukunft von Felix Magath zum Trotz hat der FC Schalke 04 einen riesigen Erfolg errungen. Zum zweiten Mal nach 2008 steht der Verein im Viertelfinale der Champions League. Durch zwei Treffer von Jefferson Farfan und einen von Mario Gavranovic gewannen die Gelsenkirchener am Mittwochabend 3:1 gegen den FC Valencia und dürfen sich nach dem 1:1 aus dem Hinspiel auf weitere Millionen-Einnahmen freuen. Vor 53 517 Zuschauern hatte der frühere Wolfsburger Ricardo Costa die Spanier in Führung gebracht.

„Wir haben sehr clever gespielt. Aber da hat uns der Rückstand natürlich geschadet. Danach haben wir aber das Spiel kontrolliert und sehr wenig zugelassen“, sagte Schalkes Torwart Manuel Neuer, und Stürmer Rául sagte: „Wir sind unendlich glücklich. Für uns ist das ein toller Erfolg. Jetzt freuen wir uns riesig auf das Viertelfinale.“ Doppeltorschütze Jefferson Farfan meinte: „Das ganze Team hat alles gegeben, wir haben den Sieg verdient. Ich hoffe, wir haben unsere Fans glücklich gemacht.“

Sympathiebekundungen für Magath
Die Meldung, wonach sich Schalke zum Saisonende von Magath trennt, hatte die Valencia-Partie fast zum Randereignis werden lassen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies kündigte an, erst „in den nächsten Tagen“ zu diesem brisanten Thema Stellung zu nehmen. Magath selbst wurde von der Entwicklung offenbar überrascht. „Dazu kann ich nichts sagen. Mir ist nichts davon bekannt. Diese Nebengeräusche sind für mich uninteressant“, sagte der Trainer kurz vor der Partie. Tausende Fans in der Arena bekundeten auf Plakaten mit der Aufschrift „Pro Magath“ derweil ihre Sympathie für den Coach.

Auf dem Rasen blieben die Schalker ihrem Anhang die angekündigte Fiesta zunächst schuldig. Gegen den spielstarken Tabellendritten der Primera Division wirkten die Aktionen vor der Pause oft schwerfällig. Erst im zweiten Durchgang zeigten die in der Liga am Rande der Abstiegszone steckenden Schalker ihr Champions-League-Gesicht und feierten den vierten Heimsieg in Europa nacheinander. Raúl, Torschütze im Hinspiel, konnte diesmal keinen Beitrag dazu leisten. Während von dem Spanier in seinem 138. Spiel in der Königsklasse keine Torgefahr ausging, erwiesen sich der unermüdlich rackernde Peer Kluge und Farfan auf der rechten Seite als Aktivposten für die Offensive.

Matip lässt sich austanzen
Die erste Chance erspielten sich die Spanier, bei denen der Hinspiel-Torschütze Roberto Soldado überraschend auf der Bank saß. Nach einer Ecke kam Abwehrspieler Jeremy Mathieu völlig unbedrängt aus 16 Metern zum Torschuss, doch der Ball ging vorbei. Auf der Gegenseite landete ein Kopfball von Gavranovic, der den verletzten Klaas-Jan Huntelaar im Sturmzentrum ersetzte, genau in den fangebereiten Armen von Vicente Guaita. Dann verpasste ausgerechnet der Ex-Wolfsburger Costa, Meister 2009 unter Magath, seinem Ex-Coach und den Schalker Anhängern eine kalte Dusche. Nachdem Mehmet Topal auf der rechten Abwehrseite Joel Matip ausgetanzt hatte, musste der 29-Jährige nur noch den Kopf hinhalten. Nicht nur in dieser Szene wirkte die Schalker Abwehr schlecht sortiert.

Doch Farfans Kunstschuss brachte den Pokalfinalisten ins Spiel zurück. Der Peruaner zirkelte einen Freistoß über die Mauer ins Netz, nachdem Sergio Escudero kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht worden war. Im zweiten Durchgang erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl und kamen durch das zweite Pflichspieltor von Gavranovic schnell zum 2:1. Der 21-Jährige staubte ab, nachdem Guaita einen Farfan-Schuss nur hatte abklatschen können. Das drohende 2:2 vereitelte wenig später Manuel Neuer mit einer Glanzparade gegen Aduriz.